Kraftorte: Was dahinter steckt und wie du sie findest

Bäume, Felsen, Quellen und Höhlen können Kraftorte sein. Aber was steckt genau dahinter? Tipps, wie du deinen persönlichen Kraftort findest.

Einzelne Sonnenstrahlen fallen durch den Blätterhimmel. Unter mir ein Wurzelwerk aus hölzernen Schlangen, über mir ein Dach aus Ästen und Blattwerk. Ich lehne mich gegen den kräftigen Baumstamm und lausche den Blättern im Wind. Immer wenn ich unter der alten Rotbuche sitze, komme ich schnell zur Ruhe. Dort im Schutz ihrer Krone tanke ich Kraft und innere Stärke. Der Baum und der Ort, an dem er steht, haben für mich eine ausgleichende Energie, die sich auf mich und meine Stimmung überträgt. Deshalb ist der mächtige Baum mein persönlicher Kraftort.

Alter Baumstamm
Alte Bäume strahlen oft Stärke aus. © adobestock.com

Imposante Bäume faszinieren den Menschen seit jeher und wurden nicht selten zu heiligen Orten, ebenso wie markante Felsen, Quellen, Flussufer, Höhlen oder Berggipfel. Nicht ohne Grund wurden sie von den Menschen als spirituelle Kraftplätze genutzt, denn die Schönheit der Natur lässt uns staunen, innehalten und Naturverbundenheit spüren. Das hat nicht unbedingt etwas mit Esoterik zu tun, sondern mit Achtsamkeit.

Was sind Kraftorte?

Auf Wikipedia wird ein Kraftort „als Ort der Kraft bezeichnet, dem eine meist positive (selten auch negative) psychische Wirkung im Sinne einer Beruhigung, Stärkung oder Bewusstseinserweiterung zugeschrieben wird.“ Esoterische Überzeugungen gehen davon aus, dass diese Orte eine besondere Energie oder Erdstrahlung besitzen, die man erspüren kann. Naturwissenschaftlich lässt sich das nicht beweisen. Aber gewisse geographische Gegebenheiten sorgen scheinbar dafür, dass die Menschen bestimmten Plätzen eine positive, entspannende oder stärkende Wirkung zuschreiben.

Die berühmtesten Kraftorte der Welt

Seit Jahrtausenden suchen Menschen besondere Plätze in der Natur auf und nutzten sie als heilige Kultstätten. Zu den bekanntesten Kraftorten zählen Ayers Rock in Australien, Stonehenge in Großbritannien und die Pyramiden in Ägypten. Die Christen haben später ihre Kirchen und Klöster meist an alten heidnischen Kultstätten und Kraftplätzen gebaut. Daher gelten auch viele Kirchen als Kraftorte. Die Feng Shui Lehre geht davon aus, dass an Kraftplätzen Yin und Yang im Gleichgewicht sind und eine Harmonie der fünf Elemente herrscht.

Karftorte Kultplatz Callanish
Die Kelten errichteten an Kraftplätzen heilige Kultstätten. © Dennis Mohr – adobestock.com

Deinen Kraftort finden

Einen Kraftort zu spüren ist letztlich ein sehr subjektives Erleben. Doch jeder kennt die Erfahrung, dass man sich an einigen Orten wohler fühlt als an anderen. So kann auch jeder seinen persönlichen Kraftort finden. Das kann eine Parkbank unter einer alten Eiche sein oder ein Berggipfel. Wichtig ist dabei, seine Sinne zu öffnen und eine achtsame, meditative Haltung einzunehmen. Um diesen Kraftplatz zu finden, gehe am besten mit Achtsamkeit und ohne Zeitdruck in die Natur.

  1. Schalte dein Handy aus und gehe in die Natur.
  2. Lenke deine Gedanken auf das Hier und Jetzt.
  3. Konzentriere dich auf deine Sinne: Höre, sehe, rieche, fühle bewusst, was dich umgibt.
  4. Lasse dich treiben ohne Ziel: Wo zieht es dich hin?
  5. Bleibe immer wieder mal stehen und spüre Qualität des Orts: Wie fühlt sich der Ort an? Fühlst du dich wohl oder unwohl?
  6. Lasse dich an dem Ort nieder, der sich gut anfühlt und schließe die Augen.
  7. Verweile einige Zeit und spüre Ausstrahlung und Kraft des Orts.
Frau meditiert an einem Kraftort
Kraftorte lassen uns leichter innehalten. © yolya_ilyasova – adobestock.com

Kraftorte helfen uns im hektischen Alltag zu entschleunigen. Es ist ein bestimmter Platz, der uns Kraft und Ruhe spenden soll. Deshalb achte darauf, dass du diesen Kraftort mit Achtsamkeit behandelst, wie einen heiligen Ort. Nutze diesen Ort bewusst zum Innehalten und Krafttanken und nicht für andere alltägliche Dinge. So verknüpft das Gehirn diesen Ort mit Ruhe und es wird mit der Zeit leichter abzuschalten.