Mit diesen 5 Tipps kannst du altes Gemüse auffrischen

Wer schon einmal Karotten oder Salatgurken im Gemüsefach vergessen hat, kennt den Anblick von welkem Gemüse nur zu gut. Ein Fall für die Tonne? Von wegen. Lass uns schlappes Gemüse auffrischen!

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat es in ihrem Bericht zu Lebensmittelabfällen in privaten Haushalten in Zahlen gefasst, was wir so tagtäglich wegwerfen:

  • 86 % der Haushalte werfen Essen weg, das noch essbar gewesen wäre.
  • Mit 35 % machen Obst und Gemüse den Großteil der weggeworfenen Speisen aus.
  • Im Vergleich von 2017 zu 2020 sind die vermeidbaren Lebensmittelabfälle leicht gesunken – dies ist allerdings nur ein Durchschnittswert. Wer genau hinsieht, wird bemerken, dass frisches Gemüse in der Wegwerfquote konstant hoch blieb.

Sicherlich sieht faltiges und schrumpeliges Gemüse nicht mehr so lecker aus. Vor allem, wenn es roh als Snack oder im Salat gegessen wird. Aber hierfür gibt es hilfreiche Alltagstipps, um Karotte, Salatkopf, Tomate und Gurke vor der Tonne zu schützen. Wasser wirkt hier wahre Wunder, denn Wasserverlust ist auch der Grund, warum das Gemüse nicht mehr frisch aussieht.

Gemüse auffrischen #1: Schrumpelige Möhren mit braunen Flecken

Schlappe Möhren haben einfach nur Durst. Lege sie deshalb für ein paar Stunden ins Wasserbad. Die Möhren saugen das Wasser auf und werden wieder prall. Braune Verfärbungen sind in der Regel auch nur ein oberflächliches Problem. Wenn du die Schale mit einem Sparschäler abträgst, ist die Möhre darunter wieder schön orange.

Gemüse auffrischen #2: Lasche Gurken

Knackig soll sie sein, die Salatgurke. Weiche Gurken werden wieder fest, wenn du sie für einige Stunden in kaltem Wasser im Kühlschrank auffrischst.

Gemüse auffrischen #3: Trostlose Tomaten

Weiche Tomaten sind weder sonderlich ansehnlich, noch lassen sie sich gut schneiden. Abhilfe schafft hier ein Bad für 20 Minuten in Eiswasser. Dann sind die Tomaten wieder hart und schnittfest.

Gemüse auffrischen #4: Welker Salat

Kopfsalate mögen es süß, zumindest wenn sie neue Energie brauchen. Damit sie wieder etwas von ihrer Frische zurückbekommen, badest du sie für 20 Minuten in kaltem Wasser. Füge einen gehäuften Esslöffel Zucker hinzu. Danach kurz abwaschen und verarbeiten. Auch wenn er im Zuckerbad lag, wird der Salat danach nicht süß schmecken.

Feldsalat hingegen mag es lieber warm – er wird wieder fit, wenn du ihn etwa 30 Minuten in warmes Wasser legst und im Anschluss abschreckst. Hast du schon einmal etwas von Regrowing gehört? Wenn dein Salat noch einen Wurzelansatz hast, kannst du ihn zuhause auf deiner Fensterbank nachziehen.

Gemüse auffrischen statt wegwerfen.
Für die Tonne produziert: Häufig kaufen wir zu viel Obst und Gemüse, dass dann im Kühlschrank vergessen wird und schnell nicht mehr frisch ist. Mit ein wenig Wasser kannst du das meiste Gemüse auffrischen. © Arie Studio – stock.adobe.com

Gemüse auffrischen #5: Restefest feiern!

Auch ohne Wiederbelebungsversuche kannst du dein schlappes Gemüse verarbeiten. Bei vielen Gerichten sieht man im Anschluss nicht, dass das Gemüse nicht mehr ganz frisch war. Ofengemüse ist hier eine tolle Möglichkeit zur Verwertung, ebenso eignen sich schrumpelige Paprika noch für die gefüllte Variante. Eine weitere Option ist, dass du aus dem alten Gemüse selbst gemachte Gemüsebrühe herstellst. Das funktioniert übrigens auch mit Gemüseresten wie Schalen und Strunken.

Bitte beachte: Sobald dein Gemüse matschig ist oder sogar erste Schimmelstellen aufweist, solltest du es besser entsorgen und keine „Rettungsversuche“ mehr starten. Nachdem du es aufgefrischt hast, verbrauche es zügig.

Richtig lagern geht vor Gemüse auffrischen

Damit dein Gemüse möglichst lange frisch bleibt, achte auf die richtige Lagerung. Grundsätzlich solltest du Gemüse und Obst getrennt voneinander lagern. Obst – und Tomaten übrigens auch – reift nach und gibt dabei das Reifegas Ethylen ab, auf das viele Gemüsesorten empfindlich reagieren und schneller verderben. Gemüse sollte also gemeinsam mit weiterem Gemüse im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden.

Gemüse auffrischen statt wegwerfen.
Für die Tonne produziert: Häufig kaufen wir zu viel Obst und Gemüse, dass dann im Kühlschrank vergessen wird und schnell nicht mehr frisch ist. Mit ein wenig Wasser kannst du das meiste Gemüse auffrischen. © Arie Studio – stock.adobe.com

Damit du gar nicht erst in die Lage kommst, Gemüse auffrischen zu müssen, ist ein gut geplanter Einkauf, wie er zum Beispiel beim Meal Prep unumgänglich ist, die halbe Miete. Kaufe nur so viel frisches Gemüse, wie du auch wirklich verbrauchst. Plane, was du in den nächsten Tagen kochen möchtest, und gehe mit Einkaufszettel einkaufen. So vermeidest du ungewollte Lebensmittelverschwendung.

Und wenn nichts mehr hilft, kannst du aus den Resten immer noch Dünger für deine Pflanzen gewinnen, in dem du einen Bokashi-Eimer oder eine Wurmkiste für deinen Biomüll nutzt.