CrowdFarming: Mangos aus Europa direkt beim Erzeuger kaufen

Wenn du wissen willst, wo dein Essen genau herkommt, dann schau dir das Crowdfarming-Projekt genauer an: Hier kannst du einen Bauern direkt unterstützten und wirst mit einem Anteil an der Ernte belohnt.

Bei CrowdFarming steht vor allem im Mittelpunkt, dass Bauern und Verbraucher direkt in Kontakt kommen können. Für die Landwirte hat das den Vorteil, dass sie ihre Produkte zu selbst gewählten Preisen anbieten können – ganz ohne Zwischenhändler. Die Kundschaft profitiert davon, dass sie die Menschen auf den Feldern persönlich kennenlernen oder den Betrieb sogar besuchen können, wenn sie es wünschen. Angefangen hat ursprünglich alles mit Orangen. Heute bietet CrowdFarming neben Mangos, Avocados, Esskastanien auch Getreide, Öle sowie Kaffee und Tee an.

Wer steckt hinter CrowdFarming?

Beim Crowdfunding unterstützen Privatpersonen die Entwicklung und Herstellung von Produkten. Und das ist auch die Grundidee von CrowdFarming: Die beiden Brüder Gabriel und Gonzalo Úrculo, Inhaber einer Orangenfarm, erzählen: „Wir sind eine von Landwirten entwickelte Lösung für die Landwirtschaft. CrowdFarming ist während unserer Arbeit auf den Feldern entstanden. Denn um als Junglandwirte unseren Lebensunterhalt zu verdienen, haben wir gelernt, dass wir Direktverkäufe für Endverbraucher anbieten müssen“. Gemeinsam mit Juliette Simonin und Moises Calviño wurde dann 2017 CrowdFarming gegründet.

Die Idee: Patenschaft für Orangenbäume

Die Kundschaft kann jetzt online eine Patenschaft für Bäume abschließen und damit nicht nur dabei unterstützen, dass die Landwirtschaft in Südeuropa nachhaltiger wird, sondern sie erhält auch ein Paket mit dem jeweiligen Ernte-Anteil nach Hause geliefert. Und hier kommt CrowdFarming ins Spiel: Die Initiative übernimmt für die beteiligten Landwirte die Logistik, den Kundendienst und kümmert sich auch um die Verpackungen.

Mangos und Avocados aus Spanien: Wasserverbrauch reduzieren

In Andalusien, im Süden von Spanien, hat CrowdFarming jetzt mit Landwirten der Region die Tropiterranean-Initative ins Leben rufen. Das Ziel? Südfrüchte wie Mangos oder Avocados in Europa anbauen und damit Transportwege minimieren. Bereits im ersten Jahr habe sich viele dem Projekt angeschlossen. Dabei wird auch die traditionelle Landwirtschaft in der Region modernisiert und es wird auf den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Wachs verzichtet. Viele Felder sind bereits nach den europäischen Standards für ökologischen Landbau zertifiziert und der Rest befindet sich in Umstellung auf Bio. Außerdem soll der Wasserverbrauch beim Anbau weiter reduziert werden:

Aktuell ist der Wasserverbrauch für Avocados aus Spanien bereits bei 700 l/kg und damit schon reduziert zum weltweiten Verbrauch. Das Ziel von CrowdFarming ist es aber, den Wasserverbrauch auf nur 400 l/kg zu senken.

Da die Landwirte bei CrowdFarming bereits im Vorfeld wissen, wie hoch ihre verkauften Mengen sind, gibt es weniger Lebensmittelverschwendung. Und wenn doch mal etwas über bleibt, wird es als Einzelbox im Shop angeboten für die, die noch keinen Baum adoptiert haben.

Ein weiterer positiver Effekt: Dadurch, dass bessere Preise für die Früchte erzielt werden, können die Mitarbeitenden auf den Feldern auch fair bezahlt werden.

Wie nachhaltig ist es bei Crowdfarming zu kaufen?

Grundsätzlich darf man nicht vergessen, dass Obst und Gemüse im Supermarkt oft bereits einen weiten Weg hinter sich, bevor wir es kaufen. Und gerade exotische Südfrüchte haben einen schlechten Ruf: Müssen diese wirklich um die halbe Welt fliegen, bis sie bei uns ankommen? Manche verzichten deswegen sogar komplett darauf, diese Früchte zu essen. Für diese Personen kann CrowdFarming auf jeden Fall eine sinnvolle Alternative sein: In größeren Packungen werden frische Mangos, Avocados, Orangen oder Kakis aus Europa zum Kaufenden nach Hause geschickt. Das macht die Transportwege auf jeden Fall deutlich kürzer.

Ich selbst habe bereits eine Esskastanie adoptiert, bei der ich dieses Jahr im Dezember das erste Mal meine Beteiligung der Ernte erhalten werden. Ich bin sehr gespannt!

Wer kann, kauft in der Region

Das Direktvermarktungsprinzip, wie es bei CrowdFarming angewendet wird, ist auch für Bauern aus Deutschland attraktiv. Mittlerweile haben sich die ersten deutsche Betrieben angeschlossen, die ihre Waren zur Adoption anbieten.

Aber auch Hofläden haben in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Projekte wie der solidarische Supermarkt FoodHub in München oder die GemüseHeldInnen in Frankfurt zeigen, dass innovative Ideen rund um ihre Lebensmittel bei den Konsumenten gewünscht und angenommen werden – kein Wunder also, dass auch CrowdFarming von der Gründung auf den Orangenfeldern von Valencia bis heute bereits weiter gewachsen ist.

Ich finde, ein tolles Projekt und freu mich jetzt schon auf meine Esskastanien!