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Heimische Superfoods: Regionale Alternativen für weit gereiste Exoten

In die Ferne schweifen absolut unnötig: Hier erfahren Sie, was unsere heimische Superfoods sind, die man statt Goji, Açaí oder Chia-Samen nutzen kann!

Regionale Beeren sind echte Superfoods: Greif zu!
Regionale Beeren sind echte Superfoods: Greif zu!

Was sind Superfoods eigentlich? Im Grunde hat es Wikipedia bereits auf den Punkt gebracht: „Superfood ist ein Marketingbegriff, der Lebensmittel mit angeblichen Gesundheitsvorteilen beschreibt“. Nichts weiter als Marketing also? Die meisten sogenannten Superfoods sind pflanzlicher Herkunft und bringen eine hohe Nährstoffdichte, reichlich Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe mit.

Heimische Superfoods: Argumente für mehr Regionalität

Es müssen eben nicht die Exoten sein, es gibt auch heimische Superfoods, die ähnlich wertvolle Inhaltsstoffe liefern. Ein großer Vorteil ist hier vor allem, dass die regionalen Obst- und Gemüsesorten einen nicht so weiten Transportweg hinter sich haben. Und weil wir unsere heimischen Früchte direkt essen können, müssen diese nicht vorher verarbeitet werden.

Wir greifen zu, wenn die Früchte reif sind, damit die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe nicht unterwegs verloren gehen. Viele exotische Beeren werden getrocknet und verlieren dabei einen Teil der wertvollen Inhaltsstoffe, da diese empfindlich auf Hitze reagieren. Außerdem weiß man leider nur sehr wenig über die Anbaumethoden der Exoten.

Beeren und heimische Saaten sind während ihrer Saison sogar deutlich günstiger als alle importierten Exoten. Schauen wir doch mal auf unsere heimische Superfoods. Denn wir haben Alternativen. Und diese sind gar nicht mal so schlecht! Und das beste? Die meisten findet man entweder wild in der Stadt oder kann sie ganz leicht selber anbauen.

Hagebutte statt Acerola-Kirsche

Die Acerola-Kirsche soll 30x mehr Vitamin C als Äpfel, Erdbeeren oder Zitronen enthalten. 1700 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm sind schon beachtlich. Die aus Südamerika stammende Frucht gibt es meist getrocknet, als Saft oder Pulver. Die Hagebutte kommt allerdings ebenfalls auf bis zu 1250 mg Vitamin C auf 100 Gramm. Im Herbst können wilde Hagebutten auch in der Natur gesammelt werden.

Voll mit guten Sachen: Hagebutten.
Voll mit guten Sachen: Hagebutten.

Leinsamen statt Chia-Samen

Leinöl und Quark zu den ersten jungen Kartoffeln des Jahres? Oh ja! So simpel und so gut, dass ich mich jedes Jahr darauf freue. Die Leinsamen werden aus Flachs gewonnen. Über Jahrhunderte war Flachs die wichtigste Textilfaser Europas, da aus Flachs auch Leinenstoff hergestellt und aus den Samen Öl gewonnen wurde. Leinsamen enthalten ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, sind reich an Kalzium, Magnesium und Eisen, ähnlich wie Chia-Samen. Und ähnlich wie Chia-Samen quellen sie in Flüssigkeiten auf und machen lange satt.

Flachs hat viele Verwendungsmöglichkeiten: Aus den Samen kann ein hochwertiges Öl gewonnen und aus den Stengeln Faser zur Leinenproduktionen gewonnen werden.
Flachs hat viele Verwendungsmöglichkeiten: Aus den Samen kann ein hochwertiges Öl gewonnen und aus den Stengeln Faser zur Leinenproduktionen gewonnen werden.

Brombeeren und Heidelbeeren statt Goji-Beeren

Die knallroten Goji-Beeren stehen schon länger in der Kritik, da immer wieder Pestizidrückstände auf den Beeren gefunden werden. Sie sind beliebt, weil sie einen hohen Mineralien- und Vitamingehalt mitbringen, allerdings sieht es bei Brombeeren, Heidelbeeren und dunklen Johannisbeeren ähnlich aus. Brombeeren sind generell absolute Spitzenreiter, was die Inhaltsstoffe angeht: Sie enthalten viel Magnesium, Eisen und haben außerdem einen hohen Betacarotin- und Vitamin-E-Gehalt.

Wer nicht auf die Goji-Beere verzichten mag: Der Strauch der Bocksdorn-Pflanze ist winterhart und wächst auch in unseren Breiten. Der Strauch kann bis zu 3,5 m hoch werden und ist demnach nicht die beste Bepflanzung für kleine Gärten oder Balkone.

Dunkle Früchte stecken voll mit Anthocyane. Sie sind nicht nur für die Frabe verantwortlich, ihnen wird auch nachgesagt, dass sie vor Krebs schützen sollen.
Dunkle Früchte stecken voll mit Anthocyane. Sie sind nicht nur für die Frabe verantwortlich, ihnen wird auch nachgesagt, dass sie vor Krebs schützen sollen.

Johannisbeeren statt Açaí-Beeren

Am Johannistag (24. Juni) verabschieden wir Rhabarber und Spargel, aber wir starten in die Erntesaison von Johannisbeeren. Bereits 100 Gramm Schwarzer Johannisbeeren liefen den fast doppelten Tagesbedarf an Vitamin C eines Erwachsenen! In den weißen und roten Beeren steckt etwas weniger, aber dennoch vergleichsweise viel Vitamin C und auch Eisen. Zwar liefert die Açaí-Beere mehr Kalzium, aber in Sachen Vitamine steht die Johannisbeere dem Exoten in nichts nach.

Schwarze Johannisbeeren haben mehr deutlich mehr Vitamin C als die roten und weißen Verwandten.
Schwarze Johannisbeeren haben mehr deutlich mehr Vitamin C als die roten und weißen Verwandten.

Walnüsse statt Avocado

Avocados sind vor allem wegen der ungesättigten Fettsäuren und als pflanzlicher Eiweißlieferant beliebt. Doch bei den Inhaltsstoffen können Walnüssen ebenfalls mithalten. Unter allen Nüssen haben Walnüsse auch den höchsten Gehalt an Linolensäure und sind damit ein bedeutendes Lebensmittel für alle, die keinen Fisch essen.

Walnüsse kannst du auch in urbanen Räumen an wilden Bäumen sammeln. Hast du schon einen Baum bei dir entdeckt?
Walnüsse kannst du auch in urbanen Räumen an wilden Bäumen sammeln. Hast du schon einen Baum bei dir entdeckt?

Wie entsteht Brennnessel-Dünger und wie wird Brennnessel-Jauche im Garten eingesetzt? Das zeigt Corina Steffl im Video Schritt für Schritt.

Heimische Superfoods: Wildkräuter als kleiner Geheimtipp

Doch besonders wertvolle wertvolle Inhaltsstoffe stecken in Pflanzen, die andere als Unkraut bezeichnen. So sind Wildkräuter, wie z. B. die Brennnessel, voll mit wertvollen Mineralien und reihen sich ebenfalls in die Beschreibung von heimischen Superfoods ein.

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