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Ein Kräutergarten auf der Fensterbank: 9 Kräuter für alle, die keinen Platz haben

Mit diesem neun Gewürzen pflanzen Sie einen Kräutergarten auf der Fensterbank, in der Küche oder gar in der hintersten Ecke: ein bisschen Platz für Grünzeug ist schließlich immer!

Kräutergarten auf der Fensterbank: verschiedene Kräutertöpfe
So ist die Würze immer in Griffweite!

Für eine eigene Ernte brauchen Sie keinen Schrebergarten, kein Gemüsefeld, kein Hochbeet, nicht mal einen kleinen Balkonkasten: Sowohl an einer sonnigen Fensterfront als auch in einer schattigen Ecke können nicht nur Zimmerpflanzen gedeihen – Küchenkräuter können ohne große Probleme im Haus oder der Wohnung wachsen. So pflanzen Sie einen Kräutergarten auf der Fensterbank!

Kräutergarten auf der Fensterbank: Säen oder pflanzen?

Haben Sie Lust auf einen Indoor-Garten? Die erste Frage ist dann: Säen oder pflanzen wir die Kräuter? Das kommt drauf an: Wenn Sie Ihre Kräuter selber säen und ziehen, können Sie den ganzen Wachstumsprozess genießen. Die Samen sind günstiger als gewachsene Pflanzen und wie beim Vorziehen von Gemüse steht eine deutlich größere Vielfalt zur Verfügung. Selbst gezogene Pflanzen können Sie auf Tauschbörsen mit anderen Gärtnerinnen und Gärtnern tauschen oder an Angehörige und Freunde verschenken.

Je nach Sorte kostet die Anzucht aber auch einiges an Zeit und Feingefühl – wenn die Pflänzchen eingehen, bevor Sie etwas ernten konnten, ist damit auch niemanden geholfen. Einjährige Kräuter, die bereits nach kurzer Zeit geerntet werden, können Sie auf jeden Fall aussäen. Dazu gehören z. B. Kresse und Rucola.

Bei mehrjährigen Staudenkräuter wie Salbei oder Zitronenmelisse, die immer größer werden und deutlich länger bis zur Erntefähigkeit brauchen, rentiert sich die Aussaat eher nicht. Wenn Sie klassische Kräutertöpfchen aus dem Supermarkt kaufen, sollten Sie diese zeitnah in einen mindestens 2 cm größeren Tontopf umpflanzen, da sie sonst zu wenig Platz haben.

Kräutergarten auf der Fensterbank: Diese Kräuter gedeihen in der Wohnung

Stellen Sie Ihren eigenen Kräutergarten auf der Fensterbank ganz nach Ihren persönlichen Wünschen und geschmacklichen Vorlieben zusammen. Hier finden Sie ein paar Vorschläge:

1. Basilikum (Ocimum basilicum)

Die typischen Basilikumtöpfchen aus dem Supermarkt gehen leider meistens genauso schnell ein, wie sie gekauft sind. Auch sie haben zu wenig Platz, zudem mangelt es in vielen Haushalten an der richtigen Pflege. Eigentlich ist Basilikum aber gar nicht schwer zu halten. Und zu Tomaten mit Mozzarella oder in einer Linsenbolognese ist frisches Basilikum einfach unschlagbar!

  • Topf: Basilikum direkt nach dem Kauf in einen deutlich größeren (Ton-)Topf pflanzen.
  • Erde: Kräutererde oder gewöhnliche Blumenerde
  • Standort: Das Kraut mag sonnige, warme Standorte wie ein Südfenster. Im Sommer können Sie das Basilikum auch nach draußen stellen.
  • Gießen: Basilikum braucht viel Wasser, mag aber keine Staunässe. Gießen Sie ihn darum großzügig, warten Sie eine halbe Stunde und schütten Sie das Wasser weg, das im Untertopf übrigbleibt.

2. Schnittlauch (Allium schoenophrasum)

Schnittlauch können Sie übers ganze Jahr im Haus aussäen. Eine Ernte für das Frischkäse-Brot oder den Kräuterquark ist schon nach sechs Wochen möglich. Lassen Sie beim Ernten mindestens zwei bis drei Zentimeter der einzelnen Halme stehen, dann wachsen diese wie beim Regrowing nach. Klein geschnitten eignet sich Schnittlauch ideal zum Einfrieren. Auch die Blüten des Schnittlauchs können Sie in der Küche verwenden.

Kräutergarten auf der Fensterbank: Basilikum und Schnittlauch
Basilikum und Schnittlauch gehören in jede Küche, ob Sie einen Balkon haben oder nicht.
  • Topf: Schnittlauch braucht unbedingt einen eigenen Topf.
  • Erde: Blumen- oder Kräutererde
  • Standort: Ein heller, luftiger Standort tut dem Schnittlauch gut. Im Sommer sollten Sie das nächste Fenster regelmäßig öffnen, damit der Schnittlauch genug frische Luft bekommt.
  • Gießen: Gießen Sie den Schnittlauch, sobald die Erde oben antrocknet. Am besten gießt man das Kraut über einen Untertopf und nicht von oben.

3. Kresse (Lepidium sativum):

Kräutergarten auf der Fensterbank: Kresse
Kresse können Sie regelrecht beim Wachsen beobachten.

Kresse könnte das pflegeleichteste Kraut aller Zeiten sein. Sie braucht keine Erde; es genügt schon eine Schale und ein bisschen feuchtes Küchenpapier. Darauf säen Sie die Kressesamen aus und halten sie feucht. Nach zwei Tagen beginnt die Keimung. Nach maximal fünf Tagen können Sie ernten – so schnell wächst sonst nichts! Ob als Garnitur von belegten Broten und Salaten oder als Zutat im Pesto: Ein Handvoll Kresse sorgt für die nötige Würze.

  • Topf: Kresse wächst in flachen Schalen, Suppentellern oder leeren Eierkartons. Hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
  • Erde: Sie können Kresse auf Erde aussäen, sie wächst aber genauso gut auf Küchenrolle oder Watte.
  • Standort: Sie mag sonnige Fensterbänke.
  • Gießen: Das „Substrat“ der Kresse sollten Sie stets feucht halten.

4. Jamaika-Thymian (Plectranthus ambionicus)

Kräutergarten auf der Fensterbank: Jamaika-Thymian
Die fleischigen Blätter des Jamaika-Thymians schmecken lecker würzig.

Dieses Kraut wird auch Mexikanischer oder Spanischer Oregano genannt und ist vielleicht nicht jedem ein Begriff. Er stammt aus Asien und Afrika und ist weder mit dem Oregano noch mit dem Thymian verwandt. Mit viel Sonnenlicht kann er gut einen Meter groß werden. Lecker macht sich der Jamaika-Thymian in Soßen und Salaten.

  • Erde: Das Kraut fühlt sich in normaler Gemüseerde wohl.
  • Standort: Sonnige Fensterbänke, z. B. nach Südosten
  • Gießen: Staunässe sollte vermieden werden. Das Substrat darf antrocknen, bevor Sie wieder gießen.

5. Oregano (Origanum)

Kräutergarten auf der Fensterbank: Oregano
Oregano gehört an alle italienischen Gerichte – oder schmeckt Ihnen Thymian besser?

Wie auch andere mediterrane Kräuter eignet sich Oregano perfekt dazu, frisch in der Tomatensoße verwendet zu werden oder um ihn in Büscheln zusammengeschnürt zum Trocknen aufzuhängen. Getrocknet können Sie ihn im Mörser zerkleinern und das Gläschen im Gewürzregal damit befüllen.

  • Topf: Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser abfließen kann, sonst fangen die Wurzeln an zu faulen.
  • Erde: Oregano fühlt sich besonders wohl, wenn Kräutererde mit ein bisschen Sand aufgelockert wird.
  • Standort: Oregano braucht viel Sonnenlicht und fühlt sich an einem Südfenster am wohlsten.
  • Gießen: Ist es sehr warm, braucht der Oregano täglich Wasser. Sonst können Sie ihn sparsamer gießen als die anderen Kräuter.

6. Petersilie (Petroselinum crispum)

Kräutergarten auf der Fensterbank: Petersilie
Krause Petersilie ist köstlich und schmückt die Küchenfensterbank.

Was wäre ein Kräutergarten auf der Fensterbank ohne Petersilie? Eine simple Kartoffelsuppe garniert mit ihr schmeckt himmlisch. Sie gehört außerdem zu den klassischen Zutaten der berühmten Frankfurter grünen Sauce. Aber auch ein Taboulé schmeckt mit Petersilie noch besser! Es gibt Petersilie mit krausen und glatten Blättern. Die glatte Petersilie hat einen intensiveren Geschmack. Die gekräuselte Variante macht dafür beim Garnieren mehr her.

  • Topf: Tontöpfe können begrenzt Wasser speichern. An heißen Sommertagen kann dieser Effekt der Petersilie Abkühlung verschaffen.
  • Erde: Dieses Kraut bevorzugt nährstoffreiche Erde.
  • Standort: Die Petersilie mag es lieber halbschattig und ein bisschen kühler.
  • Gießen: Gießen Sie die Petersilie, wenn die oberste Schicht Erde angetrocknet ist.

7. Pfefferminze (Mentha x peperita)

Kräutergarten auf der Fensterbank: Pfefferminze
Pfefferminze kann als Topfpflanze richtig groß werden.

Ein leckerer Pfefferminztee tut bei Erkältungen gut, ist aber auch für gesunde Menschen eine Wohltat. Frische Minze-Blätter und ein Schuss Zitronensaft geben im Sommer gekühlten Wasser einen zusätzlichen Frischekick. Für Ihre eigene Kräutertee-Mischung können Sie Pfefferminze in Büscheln zum Trocknen aufhängen.

  • Topf: Pfefferminze wächst in Tontöpfen und Plastiktöpfen, sollte aber alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden.
  • Erde: Die Erde sollte vor dem Einpflanzen gründlich aufgelockert werden.
  • Standort: Pfefferminze mag schattigere Standorte als die anderen Kräuter.
  • Gießen: Die Erde der Pfefferminze darf oben auch mal antrocknen. Längere Trockenperioden sollten Sie aber genauso vermeiden wie Staunässe.

8. Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Kräutergarten auf der Fensterbank: Zitronenmelisse
Zitronenmelisse erfrischt in der Küche Getränke und die Luft!

Die Zitronenmelisse schmeckt in der Bowle oder im Nachtisch und ist auch als Heilpflanze nicht zu unterschätzen. Sie wirkt beruhigend und fördert als Tee aufgebrüht den Schlaf.

  • Topf: Zitronenmelisse ist mehrjährig und wächst ähnlich üppig wie Pfefferminze. Sie sollte regelmäßig umgetopft werden. So wird sie gut und gerne 60 cm groß.
  • Erde: Die Zitronenmelisse ist ein Schwachzehrer. Sandige Gartenerde enthält genügend Nährstoffe.
  • Standort: Zitronenmelisse gefällt es an sonnigen und halbschattigen Plätzchen.
  • Gießen: Gießen die Zitronenmelisse dann, wenn das Substrat oben angetrocknet ist und schütten Sie überschüssiges Wasser weg.

9. Koriander (Coriandrum sativum)

Kräutergarten auf der Fensterbank: Koriander
Und was ist Ihre Meinung zu Koriander?

Der Geschmack von Koriander spaltet – es gibt nur Menschen, die ihn lieben oder hassen. So oder so findet er seinen Platz auf der Fensterbank: Koriander wächst einjährig und eignet sich somit sehr gut zur Aussaat. Wenn Sie die Samen mit etwa einem Zentimeter Erde bedecken, keimen sie bei Temperaturen um die 20 °C bereits nach einer Woche. Dabei sollten die Samen nicht zu dicht gesät werden.

  • Topf: In einem Tontopf mit Untersetzer gedeiht der Koriander prima.
  • Erde: Koriander ist ein Schwachzehrer und braucht nicht allzu viele Nährstoffe. Deswegen mag er mit Sand aufgelockerte Erde.
  • Standort: Koriander sonnt sich gerne und bevorzugt deshalb südliche Fenster.
  • Gießen: Zu viel Wasser ist ab der Keimung nicht ratsam, denn Staunässe schätzt das Kraut nicht. Lassen Sie die Erde oben antrocknen, bevor wieder gegossen wird.

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