Diese Wildkräuter schmecken im Mai am besten

Frühlingskräuter sind wahre Vitaminbomben und schmecken jetzt im Frühling noch wenig bitter. Diese essbaren Wildkräuter solltest du im Mai kosten.

Im Frühjahr liefert uns die wilde Natur viele, gesunde Nährstoffe, damit wir nach dem kargen Winter wieder zu Kräften kommen. Praktisch als Immunbooster enthalten viele Frühlingskräuter eine Menge Vitamin C und wichtige Mineralien. Beispielsweise haben Brennnesseln rund 330 mg Vitamin C pro 100 g. Im Vergleich dazu liefern Zitronen bei der gleichen Menge nur 50 mg Vitamin C. Zudem sind frühe Wildkräuter wie Brennnessel, Bärlauch oder Knoblauchrauke effektive Detoxmittel, sie vertreiben Frühjahrsmüdigkeit und bringen den Organismus wieder in Schwung.

Koste diese gesunden Wildkräuter

Wilde Kräuter sind nicht nur supergesund, sondern schmecken im Frühjahr besonders lecker, wenn die jungen Triebe noch wenig Bitterstoffe haben. Also schnell raus, pflücken und essen!

Die Knoblauchsrauke: Rucola mit Lauchgeschmack

Dieses leckere Wildkraut gehört zur Rucola-Familie und schmeckt leicht nach Knoblauch und Pfeffer. Daher auch der Name Knoblauchs-Rauke. Somit ist sie die perfekte Zutat für den Frühlingssalat. Aufgrund der enthaltenen Senföle ist das Kraut antibakteriell, entgiftend und entzündungshemmend. Du findest die Knoblauchsrauke ab April auf schattigen Brachflächen und Heckenplätzen, an Garten- und Waldrändern. Ihre Erkennungsmerkmale sind:

  • Die Ränder der Blätter in Bodennähe sind rundlich gekerbt.
  • Die oberen Blätter sind spitz gesägt ähnlich der Brennnessel.
  • Die Blüten sind weiß mit einem traubigen Blütenstand.
  • Beim Zerreiben der Blätter entfaltet sich ein Lauchgeruch.
Knoblauchsrauke
Die Knoblauchsrauke schmeckt nach Knoblauch und Pfeffer. © Katharina Krenn

Das Gänseblümchen: Nussiger Vitamin-Snack

Der Volksmund besagt: Wer die ersten drei Gänseblümchen im Frühjahr mit dem Mund abbeißt, bleibt das ganze Jahr gesund. Kein Wunder, denn auch das Gänseblümchen enthält viele gesunde Vitalstoffe und schmeckt dabei auch noch lecker. Die bekannte Wildblume hat ein nussiges Aroma und liefert Vitamin C, Magnesium und Eisen. Die noch geschlossenen Blütenköpfe haben weniger Bitterstoffe. Die Blüten eignen sich als dekorative Zutat in Suppen, Salaten oder einfach auf ein frisches Butterbrot. Gänseblümchen wachsen auf fast allen Rasen- und Parkflächen. Im April und Mai ist die Nussnote allerdings am intensivsten. Ihre Erkennungsmerkmale sind:

  • Die spatelförmigen Blätter wachsen in Form einer Rosette.
  • Die Blütensstandstiele sind blattlos und behaart.
  • Die Blütenkörbchen haben gelbe Röhrenblüten und sind bewimpert mit weißen Zungenblüten.
Gänseblümchen
Gänseblümchen schmecken nussig mit einem Hauch Kamille. © etfoto – adobe.stock.com

Die Brennnessel: Vitamin-C-Bombe

Vergiss die Zitrone und esse Brennnessel. Das wilde Blattgemüse ist heimisch, kostenlos und liefert 6-Mal mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte. Daneben wartet sie mit vielen Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium und Kieselsäure auf.

Brennnessel sind zum Beispiel ein leckerer Spinat-Ersatz in Gemüselasagne. Wer aber in den Genuss aller Vitalstoffe kommen möchte, sollte die Brennnessel roh im Salat verzehren. Aber Vorsicht: Damit dir nicht die Zunge verbrennt, muss das Nesselgift aus den Brennhaaren. Dazu die Brennnessel mit einem Nudelholz überwalzen oder in warmes Wasser legen und danach auswringen. Ihre Erkennungsmerkmale sind:

  • Die Blätter stehen gegenständig und sind spitz zulaufend.
  • Stiel und Blätter sind mit Brennhaaren behaart.
  • Die Blattränder sind spitz gesägt.
  • Die Blüten sind grün bis bräunlich und wachsen in Rispen.
Brennnesselspitzen
Die Triebspitzen der Brennnessel schmecken spinatartig. © Melina Gojak – adobe.stock.com

Der Löwenzahn: Wilder Chicoree-Salat

Löwenzahnblätter finden als gesundes Blattgemüse in der Küche Verwendung. Der bittere Geschmack ähnelt dem Chicoree. Die enthaltenen Bitterstoffe sind gesund für Galle, Leber und die Verdauung. Wer es nicht ganz so bitter mag, der sammelt junge Blätter und mischt sie unter den Salat. Aus den Blüten kann auch ein leckerer Löwenzahn-Sirup gekocht werden, ein veganer Honigersatz. Der Löwenzahn liefert aber auch Vitamin C und A, viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Zink und Kupfer. Auch die Blüten sind essbar und bringen Farbe in den Frühlingssalat. Seine Erkennungsmerkmale sind:

  • Die gezahnten Blätter wachsen in Form einer Rosette.
  • Die länglichen Blätter sind tief eingeschnitten und gezähnt.
  • Den Blattachseln entspringen blattlose, hohle Blütenstandsstiele.
  • Bei Verletzung tritt weißer Milchsaft aus.
  • Pflanze hat gelbfarbene Körbchenblüten.
Löwenzahnblätter
Junger Löwenzahn schmeckt leicht bitter ähnlich Chicoree. © Elenathewise – adobe.stock.com

Tipps für Wildkräuter-Einsteiger

Wer auf dem Gebiet der Wildkräuter noch nicht bewandert ist, sollte mit Vorsicht herangehen, denn wer das falsche Kraut zu sich nimmt, kann eine Vergiftung und sogar sein Leben riskieren. Auch wer den Verzehr von essbaren Wildkräutern und Wildgemüsen nicht gewohnt ist, sollte den Darm zuerst mit kleinen Mengen daran gewöhnen. Ungeübte Bäucher reagieren oft mit Blähungen auf zu viel wildes Gemüse.

Wer Wildkräuter sammeln und auch verzehren möchte, sollte diese auf jeden Fall sicher identifizieren können. Wer noch wenig Erfahrung hat, kann sich bei geführten Kräuterwanderungen mit Wildkräuterexpert*innen die entsprechenden Kenntnisse aneignen. Die kostenlose Pflanzenbestimmungs-App Flora Incognita des Max-Planck-Instituts kann auch hilfreich sein, ist aber auch nur zu 89 Prozent treffsicher. Beim Sammeln am besten die Erkennungsmerkmale immer mit allen vier Sinnen abklopfen. So wird das Kräutersammeln zu einer entspannenden Achtsamkeitsübung.