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Wintergemüse: 10 Sorten Kohl und Knollen für die kalte Jahreszeit

Wenn das Wetter trist und kalt ist, ist für das Wintergemüse die Zeit gekommen, um zu glänzen. Diese Sorten können Sie nun ernten und genießen.

Wintergemüse: Rosenkohl mit Frost im Beet
Der erste Frost macht den Rosenkohl erst richtig lecker.

Gerade für den Gartenanfänger wirkt der Winter lang und langweilig. Was soll man denn in der kalten Jahreszeit mit den Beeten anfangen? Zum Glück gibt es einiges frosthartes Gemüse, das Sie vielleicht noch nie angebaut haben. Hier finden Sie eine Übersicht über verschiedene Knollen und Salate und passende Rezept-Tipps.

Wintergemüse: Definition und Vorteile des saisonalen Gemüses

Als Wintergemüse bezeichnet man verschiedene Gemüsesorten, die bis weit in den Spätherbst oder Winter hinein wachsen und geerntet werden. Außerdem gehören dazu Sorten mit exzellenter Lagerfähigkeit, eben alle, die in der kalten Jahreszeit konsumiert werden können. In den vergangenen Jahrzehnten hat Wintergemüse jedoch Bedeutung eingebüßt, weil ganzjährig importiertes Gemüse aus Südeuropa und von Übersee verfügbar ist.

Dabei hat Wintergemüse viele Vorteile: Es ermöglicht eine ausgewogene saisonale Ernährung. Kurze Handelswege schonen das Klima, durch den Kauf im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt wird der Einkauf transparent und die heimische Landwirtschaft unterstützt. Vielleicht kennen Sie außerdem noch gar nicht alle Sorten – viele einst wichtige Nutzpflanzen sind heute in der breiten Bevölkerung wenig bekannt.

1. Rosenkohl

Wintergemüse: Rosenkohl mit Frost im Beet
Der erste Frost macht den Rosenkohl erst richtig lecker.

Von manchen verehrt, von anderen verhasst: Der Rosenkohl dürfte schon an vielen Esstischen zu lebhaften Diskussionen geführt werden. Dabei enthält er etliche gesunde Inhaltsstoffe und mehr Vitamin C als alle anderen Kohlsorten. Die Senföle, die bei der Verdauung entstehen, wirken antioxidativ.

Auch Menschen, die von anderen Kohlsorten Blähungen bekommen, können dieses Wintergemüse in der Regel unbeschadet genießen. Wurde der Rosenkohl nach dem ersten Frost geerntet, schmeckt er deutlich süßlicher. Auch wenn Sie ihn nur im Salat verwenden, sollten Sie den Rosenkohl immer kurz erhitzen (in Salzwasser oder der Pfanne), dann wird er bekömmlicher.

  • Saison: Oktober bis Januar, tiefgekühlt ganzjährig
  • Nährstoffe: Vitamin C und K, verschiedene B-Vitamine, Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Folsäure
  • Rezept-Tipp: Rosenkohl-Kohl-Ingwergemüse

2. Grünkohl

Wintergemüse: Mann hält Grünkohl in einem Korb
Wegen seiner Blattform nennt man Grünkohl auf Englisch „curly kale“, also lockigen Kohl.

Gerade in Norddeutschland ist Grünkohl beinah ein Kulturgut. Dort brät man ihn meistens deftig mit Speck und Zwiebeln an und serviert ihn zu Fleischgerichten wie Pinkel (Bremische Grützwurst) oder Kasseler. Grünkohltouren mit Spielen und Schnaps sind ein winterliches Erlebnis. In Amerika ist er ein Symbol der Fitnessbewegung und wird wegen seines hohen Eiweißgehalts in Suppen, Salaten und Smoothies konsumiert.

Auch hierzulande wächst Grünkohl in vielen Schrebergärten und Hochbeeten. Mit der Ernte sollten Sie den ersten Frost abwarten. Zwar schmecken neuere Züchtungen auch ohne, dennoch macht ein kalter Winter den Grünkohl süßer. Geerntet werden kann der Kohl bis ins Frühjahr.

 

  • Saison: Ende September bis Februar
  • Nährstoffe: Vitamin C, A, K, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen
  • Rezept-Tipp: gesunde Grünkohl-Bratlinge mit Quinoa

3. Kohlrabi

Wintergemüse: Kohlrabi in einem Korb
Von allen Kohlsorten schmeckt Kohlrabi am wenigsten bitter.

Auch wenn der Kohlrabi zum Kohl gehört, unterscheidet er sich sowohl im Aussehen als auch im Geschmack stark von seinen Familienmitgliedern. Er bildet keinen typischen Kohlkopf aus. Stattdessen verdickt der Pflanzenstiel oberirdisch zu einer „Kohlrabi-Kugel“. Deswegen nennt man ihn landschaftlich auch Oberrübe. Kohlrabi schmeckt roh als kleiner Snack, er kann aber auch gekocht, gedünstet oder paniert als vegetarisches Schnitzel gebraten werden.

  • Saison: Hauptsaison ist April bis August, der Anbau ist aber auch im Winter möglich
  • Nährstoffe: Vitamin C, Vitamin E, Beta-Karotin, Kalium, Magnesium, Eisen, Zink
  • Rezept-Tipp: Kohlrabi-Lasagne

Weitere Kohlsorten

  • Chinakohl
  • Weißkohl
  • Rotkohl
  • Wirsing
  • Pak Choi

4. Steckrüben

Wintergemüse: Steckrüben
Steckrüben sind heute wieder deutlich beliebter als früher.

Wie der veraltete Name „Schwedische Rübe“ verrät, liegt der Ursprung des Gemüses in Nordeuropa. In der traditionellen norwegischen und isländischen Küche kam es häufig auf den Tisch. In Deutschland verband man die Steckrüben vor allem mit Notzeiten wie dem Hungerwinter 1916/17, der als „Steckrübenwinter“ in die Geschichte einging. Deshalb wurde die Steckrübe lange Zeit höchstens noch als Viehfutter verwendet. Mittlerweile schätzt man sie wegen ihrer vielen Nährstoffe aber wieder.

  • Saison: Ernte von Oktober bis November, Verkauf bis in den März
  • Nährstoffe: Traubenzucker, Vitamin A und C, Kalium, ätherische Öle, Beta-Karotin
  • Rezept-Tipp: fränkisches Rezept saure Rüben

5. Pastinaken

Wintergemüse: Pastinaken mit Petersilie auf einem Brett
Pastinaken sehen der Petersilienwurzel sehr ähnlich.

Zu Unrecht steht die Pastinake im Schatten der Möhre. Als Einlage in allerlei Suppen, in der Gemüsepfanne, als Ofengemüse oder einfach roh in Hummus gedippt – in ihrer Vielfalt stets die Pastinake der Möhre in nichts nach.

Von der Antike bis ins 16. Jahrhundert gehörte die Pastinake zu den Grundnahrungsmitteln der Europäer. In Deutschland und Österreich verdrängte die Kartoffel sie schließlich von den Feldern. Seit einigen Jahren erobert sie sich aber ihren Platz zurück und wird, zu Brei verarbeitet, vor allem als Babynahrung geschätzt.

  • Saison: November bis März
  • Nährstoffe: Vitamin E, B-Vitamine, Folsäure, Kalzium, Kalium, Zink
  • Rezept-Tipp: Pastinaken-Zitronenkuchen

 

6. Schwarzwurzeln

Wintergemüse: aufgeschnittene Schwarzwurzeln mit Milchsaft
Diese Schwarzwurzeln sind ganz frisch!

Die Schwarzwurzel wird auch „Arme-Leute-Spargel“ genannt – diese Bezeichnung täuscht in zweierlei Hinsicht. Mit dem Geschmack von Spargel hat das würzige, nussige Wintergemüse nur wenig gemein. Die Ernte ist außerdem genauso aufwendig, der Preis ähnlich.

Die Zubereitung von Schwarzwurzeln hat es in sich: Zunächst müssen Sie die Stangen gründlich unter fließendem Wasser reinigen und mit Handschuhen schälen, denn der austretende Milchsaft klebt stark und verfärbt die Hände. Tritt allerdings kein Saft aus, ist das Gemüse nicht mehr frisch und schmeckt holzig. Nach dem Schälen sollte das Gemüse sofort in Essigwasser gelegt werden, sonst verfärben sie sich die nun weißen Stangen braun. Der besondere Geschmack ist den Aufwand aber wert.

7. Topinambur

Wintergemüse: Topinambur-Knollen und Blüten in einem Korb
Wegen seiner gelben Blüte nennt man den Topinambur regional auch „Kleine Sonnenblume“.

Genauso wie die Kartoffel stammt Topinambur aus Südamerika, hat aber nie die gleiche Bedeutung erlangt. Für lange Zeit war Topinambur höchstens Viehfutter, daher auch der regionale Name „Ross-Kartoffel“. Heute ist er zum Beispiel Bio-Läden erhältlich, auch im Garten oder Hochbeet wird er von Hobbygärtnern gerne angebaut. Topinambur kann, wenn er nicht vollständig geerntet wird, im Garten regelrecht zum Unkraut werden und dabei auch einheimische Pflanzen verdrängen, weil er kaum Fressfeinde hat.

  • Saison: Oktober bis März
  • Nährstoffe: Inulin, Karotin, Biotin, Vitamin B1, B2, B6, C, Niacin
  • Rezepttipp: Kartoffel-Topinambur-Rösti

8. Rote Bete

Wintergemüse: Gärtnerin hält Rote Bete in der Hand
Ganz frisch aus der Erde: Rote Bete!

Dieses Wintergemüse kann sehr viel mehr, als in Essig eingelegt durch ein Glas zu geistern. Beim Schneiden der frischen Knollen sollten Sie Handschuhe tragen. Der Saft färbt nämlich von den Händen bis zum Schneidebrett alles rot. Rote Bete kann auch gekocht werden. Am besten schälen Sie sie dann erst nach dem Kochen, sonst färbt sich das gesamte Kochwasser blutrot.

  • Saison: Oktober bis März
  • Nährstoffe: Betanin, Vitamin B, Kalium, Folsäure
  • Rezept-Tipp: Rote-Bete-Schokokuchen

Weitere Sorten Knollen- und Wurzelgemüse

  • Petersilienwurzel
  • Karotten (Möhren)
  • Knollensellerie
  • Zuckerwurzeln
  • Lauch (Porree)
  • Fenchel

9. Chicorée

Wintergemüse: geernteter Chicorée
Chicorée transportiert man verpackt in Lichtschutzpapier.

Chicorée ist eine Kulturform der Wegwarte. Der Kopf, den man im Supermarkt erwerben kann, ist der aus der Zichorienwurzel gewonnene Spross. Früher wurden die Wurzeln dafür mit Sand bedeckt und zusätzlich vor Licht geschützt – diese Methode ist für den Privatanbau auch noch verbreitet. In modernen Betrieben treibt man Chicorée in dagegen übereinandergestapelten Holz- oder Kunststoffkisten in luftdicht verschlossenen dunklen Räumen. Chicorée schmeckt sowohl roh als auch gedünstet.

  • Saison: Oktober bis Mai
  • Nährstoffe: Bitterstoffe, Kalium, Folsäure, Zink, Vitamine A, B, C, Inulin
  • Rezept-Tipp: Chicorée-Orangen-Risotto

10. Winterkresse

Wintergemüse: Winterkresse oder Barbarakraut am Boden
Am besten schmecken die jungen Blätter der Winterkresse.

Dieses Kraut wurde lange Zeit als Wildgemüse geschätzt. Es wächst wild auf feuchten Wiesen, an Uferböschungen, Erdaufschüttungen, an Wegesrändern und Bahndämmen. Von April bis Juni blüht Winterkresse in den schönsten Gelbtönen. Sonst bildet sie ganzjährig Rosetten aus grünlichen Blättern aus. Die Blätter schmecken würzig-scharf und eignen sich für Salat, Smoothies oder als Zutat für Kräuterquark.

Winterkresse kann auch als Kulturpflanze eingesetzt werden und ist gerade für Gartenanfänger gut geeignet, weil sie pflegeleicht und robust ist. Der Lichtkeimer wird im Frühjahr oder Herbst ausgesät und leicht feucht gehalten. Am besten wächst das Kraut dabei im Halbschatten. Im nächsten Jahr vermehrt sich das Kraut in der Regel von selbst. Winterkresse wächst im Balkonkasten so gut wie im Garten. Während der kalten Jahreszeit können Sie das Kraut dann aber mit etwas Reißig vor Frost schützen.

  • Saison: November bis Mai
  • Nährstoffe: Vitamin C
  • Rezept-Tipp: Kräuter-Quiche

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