Rezept: Heidesand – weihnachtliche Kekse aus Muttis Backbuch

Heidesand zu backen gehört zu meiner ganz eigenen Weihnachtstradition. Dieses zartschmelzende Rezept ist einfach durch nichts zu toppen!

Ich backe zu Weihnachten am allerliebsten Heidesand! Als ich mich neulich online durch Rezepte und Internetseiten geklickt habe, ist mir unter die Nase gekommen, dass Heidesand ein typisch norddeutsches Weihnachtsgebäck sei. Komisch, dachte ich mir da. Warum backe ich gerade das so gerne, wo ich doch aus dem Süden komme?

Familiäre Plätzchen-Tradition: einfach und schnell

Früher hat meine Mutter immer Schneeflöckchen und Vanillekipferl gebacken. Mit meiner Schwester und mir hat sie außerdem immer Butterplätzchen zum Ausstechen gemacht, die wir dann mit Zitronen- und Schokoglasur und ganz viel Zuckerdeko verziert haben. Die Devise war aber immer: bitte nichts Kompliziertes und schnell gehen muss es auch. Rückblickend kann ich das sehr gut verstehen. Zeit für hochkomplexes Gebäck hatte und hat bei uns einfach niemand. Trotzdem gab es im Backbuch meiner Mutter aber noch viel mehr Plätzchensorten. Ich habe immer ganz gerne durch die Seiten geblättert und all die Fotos mit leckerem Gebäck angesehen.

Als ich ein bisschen älter war, habe ich die Sachen, die ich gerne selber backen möchte, mit Klebezetteln markiert. Gerade die leichten Kekse wie Schwarz-Weiß-Gebäck waren gar kein Problem und wurden nicht nur zu Weihnachten gebacken. Beim Rezept für Heidesand stand allerdings: etwas schwierig. Das hat schon gereicht, dass ich zumindest vorerst die Finger vom Rezept gelassen habe.

Irgendwann habe ich es dann gewagt und Heidesand gebacken. Bis heute ist mir dabei nicht ganz klar, warum das Backbuch die Plätzchen als schwierig betitelt. Ich weiß nur, dass ich diese zartschmelzenden Kekskollegen in der Adventszeit nie wieder missen möchte.

Meine eigene Kochtradition: was Leichtes für Zwischendurch

In einer Sache folge ich ganz meiner Familientradition: Mir fehlt die Geduld für schwierige Rezepte, ganz egal, ob es Plätzchen, Kuchen oder Pfannengerichte sind. Am liebsten sind mir immer Sachen, die man zwischen Arbeit und Kletterhalle schnell zubereiten kann. Oder Eintöpfe, die man bei niedriger Temperatur auf dem Herd vor sich hin köcheln lassen kann.

Beim Keksebacken schmeiße ich am liebsten alles in eine Rührschüssel, das Ganze wird einmal durchgeknetet und landet dann unfeierlich in Klecksen auf dem Backblech. Plätzchenrezepte mit langer Kühlzeit sind aber auch in Ordnung. Dann bereite ich den Teig schnell am Abend vor und backe ihn gut festgeworden am nächsten Morgen. So sehen die Kekse sogar gleichmäßig aus. Also, jetzt geht es los: Backen wir Heidesand!

Heidesand passend dekoriert mit Heidekraut

Rezept: Heidesand

Heidesand zu backen gehört zu meiner ganz eigenen Weihnachtstradition. Dieses zartschmelzende Rezept ist einfach durch nichts zu toppen!
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Vorbereitung 20 Minuten
Zubereitung 15 Minuten
Ruhezeit 12 Stunden
Gesamtzeit 12 Stunden 35 Minuten
Gericht Kleinigkeit, Nachspeise
Portionen 2 Backbleche

Zutaten
  

  • 200 g Butter
  • 150 g Zucker
  • 2 EL Vanillezucker
  • 250 g Mehl
  • 1-2 EL Milch oder Pflanzenmilch

Anleitung

  • Schmilz die Butter bei schwacher Hitze und lass sie leicht anbräunen. Gieß sie dann in eine Schüssel und lass sie kalt werden.
  • Rühr die Butter schaumig und rühre Zucker und Vanillezucker unter.
  • Siebe das Mehl über die Buttermasse und verknete alles miteinander. Ist der Teig zu trocken, dann gibt ein oder zwei Esslöffel Milch dazu.
  • Forme den Teig zu Rollen mit einem Durchmesser von ungefähr 3 cm. Wickle die Rollen in Frischhaltefolie oder Bienenwachstücher und lasse sie ungefähr 12 Stunden im Kühlschrank ruhen.
  • Heize den Backofen auf 180 °C vor und lege dein Backblech mit Backpapier aus.
  • Schneide die Rollen in 1 cm dicke Scheiben und lege sie aufs Blech. Achte dabei darauf, dass genügend Abstand zwischen den einzelnen Plätzchen bleibt.
  • Backe deinen Heidesand dann auf der mittleren Schiene für etwa 15 min. Die -Kekse sollten dabei hellgelb bleiben und nicht zu dunkel werden.
  • Nimm die heißen Plätzchen vorsichtig vom Backblech und lass sie gutauskühlen.
  •  Am besten schmecken die Kekse ganz frisch, also guten Appetit! In einer gutverschlossenen Keksdose halten sie aber eine ganze Weile.
Schlagworte backen, Plätzchen, Weihnachten, Winter

Heidesand auf die Schnelle backen? Nein danke!

Beim Klicken durchs Internet bin auf einige interessante Gedanken zum Heidesand gestoßen – so sollen die Kekse aus der Lüneburger Heide stammen. Seinen Namen hat das Gebäck wohl vom sandigen Boden der Region, der in seiner Farbe und Konsistenz den Keksen nicht unähnlich ist. Klingt einleuchtend, oder?

Die Google-Suche hat mir auch eine Menge Varianten vom Heidesand vorgeschlagen. Von der ein oder anderen Sache, die in den Rezepten stehen, muss ich leider abraten. So wird hin und wieder gesagt, eine halbe Stunde Kühlzeit würde ausreichen. Vielleicht muss der Teig nicht unbedingt 12 Stunden in den Kühlschrank, aber über Nacht oder wenigsten einige Stunden sollte der Teig schon kalt stehen. Ein essenzieller Schritt, nämlich das Schmelzen der Butter, wird auch regelmäßig weggelassen. Davon halte ich noch weniger als von der kürzeren Kühlzeit, weil gerade durch die gebräunte Butter den Mürbeteig so nussig und zartschmelzend wird.

Heidesand backen: die Butter vorher schmelzen und anbräunen lassen
Bei Heidesand solltest du die Butter unbedingt schmelzen und leicht anbräunen lassen! © Lea Spahn

Kreativ werden mit Heidesand

Außer nicht sehr hilfreichen Tipps gibt es im Internet aber jede Menge Ideen, wie wir den Heidesand verfeinern und dekorieren können. Recht typisch ist es, die Plätzchen vor dem Backen am Rand mit verquirltem Eigelb bestrichen und in Hagelzucker zu wälzen. Das macht sie zwar süßer, gibt aber auch eine sehr hübsche Optik.

Eine Idee, die selbst ausprobieren möchte, ist diese Marmor-Variante. Schwarz-Weiß-Gebäck gehört nach dem Heidesand sowieso zu meinen Lieblingsplätzchen.

Dekoriert mit getrockneten Blumen sehen die Heidesandplätzchen sehr edel aus, aber leider nicht mehr sehr weihnachtlich, findest du auch?

Mit Margarine und Hafermilch werden sie vegan, mit echter Vanille feiner. Natürlich kann man den Teig auf die verschiedensten Arten verändern: mit Marzipan, Zitronenschalen, Apfelsaft oder noch verrückteren Experimenten. Aber ob die Kekse dann noch dieselben sind? Ich bleibe einfach bei dem „etwas schwierigen“, aber eigentlich ganz leichtem Rezept aus Muttis Backbuch.

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