Wiegen ohne Waage: so gelingt es dir!
250 g Mehl, 120 g Zucker, 80 g Butter – mit einer Küchenwaage leicht abgewogen. Wenn sie nicht griffbereit ist oder aber gerade den Dienst quittiert, gelingt dir das Wiegen ohne Waage auch mit Hilfsmitteln, die deine Küche definitiv beheimatet.
Mit diesen Küchenhelfern gelingt das Wiegen ohne Waage beinahe mühelos
Als ich gerade zuhause ausgezogen war, hatte ich anfangs zwei Töpfe, eine Pfanne und Unmengen an geschenktem Second-Hand-Geschirr- und Besteck. Eine Küchenwaage habe ich allerdings lange nicht besessen. Mittlerweile sieht das anders aus und ich möchte das gute Stück sicherlich auch nicht mehr missen, aber das ein oder andere Mal hat sie ihren Dienst schon quittiert. Hier muss ich sie aber in Schutz nehmen, schließlich hat sie mir weit im Voraus gesagt, dass ihr Batteriestatus „LOW“ sei. Ich habe es aber gekonnt ignoriert – selbst Schuld.
Zum Auszug habe ich auch eine Reihe alter Kochbücher mit auf den Weg bekommen, die ich eigentlich schnell entsorgen wollte, mich im Nachhinein aber froh schätzen konnte, dass ich es nicht getan habe. In einem dieser Bücher stand nämlich eine ziemlich hilfreiche Auflistung, wie man die richtigen Mengen mit Löffeln, Tassen und Kaffeebechern abmisst. Und auch wenn das Wiegen ohne Waage nicht so genau ist, ist das Endergebnis trotzdem bisher immer vorzeigbar gewesen.
Neben Tassen und Löffeln kannst du aber auch Messerbecher benutzen. Viele Modelle sind neben der Milliliter-Skalierung für Wasser und andere Flüssigkeiten auch mit der Gramm-Angabe für Mehl, Zucker und Reis versehen.
Das Wiegen ohne Waage mit dem Messbecher
Das Wiegen mit dem Messbecher ist im Grunde genommen die einfachste Methode. Mehl oder Zucker einfüllen, den Becher noch einmal leicht auf den Tisch oder die Arbeitsplatte klopfen, damit sich alles gleichmäßig verteilt und dann schauen, ob die gewünschte Menge der Skalierung auf dem Messbecher entspricht. That’s it. Klingt eigentlich schon zu einfach, um es erklären zu müssen, aber einen Flüchtigkeitsfehler birgt diese Methode: Einigen Messbecher werden ziemlich viele Angaben für unterschiedliche Lebensmittel aufgedruckt, die Begriffe sind teilweise auch auf Englisch. Achte darauf, dass du die richtige Skalierung nutzt. Misst du versehentlich 200g Zucker auf der Mehl-Skalierung ab, wirst du dein süßes Wunder erleben. Es sind in echt gerne mal 280 – 300 g Zucker.
Hoch die Tassen, her mit den Löffeln
Eine Standard-Kaffeetasse fasst rund 125 ml, der große Kaffeebecher oder-pott mit ca. 250 ml das Doppelte.
Dies entspricht:
- Bei einer Tasse mit 125 ml Fassungsvermögen: ca. 85 g Mehl bzw. 120 g Zucker
- Bei einem Pott mit 250 ml Fassungsvermögen: ca. 170 g Mehl bzw. 240 g Zucker
Verwechsele diese Maßangaben nicht mit dem Cup, der sich häufig in amerikanischen Rezepten finden lässt. Ein Cup entspricht rund 235 ml Flüssigkeit, 120 g Mehl bzw. 225 g Butter oder Zucker. Für die Maßeinheit Cup gibt es keine simple Umrechnungsformel, da es sich hier um Raummaß für Volumen handelt, dass je nach Lebensmittel unterschiedlich ausfällt. Ist bei den obenstehenden Tassenangaben letztendlich genauso, was auch erklärt, warum eine volle Tasse Zucker schwerer ist als eine volle Tasse Mehl.
Wenn du nun mehr oder weniger Gramm einer Zutat brauchst, ist entweder das traditionelle Pi-mal-Daumen-Variante gefragt oder du schnappst dir Löffel.
Löffel eignen sich besser für geringere Mengen. Hier lässt sich zwischen Tee- und Esslöffeln sowie zusätzlich zwischen gestrichen und gehäuft unterscheiden.
Unter gestrichen versteht sich nichts anderes, als das die Oberfläche glatt abgestrichen wurde, z.B. mit einem Messer. Gehäuft ist im Vergleich dazu eben mit Haufen – du weißt schon, was ich meine 😉 .
Ein gestrichener Teelöffel (TL) entspricht etwa
- 5 g Zucker
- 5 g Salz
- 5 g Butter
- 3 g Mehl
- 3 g Backpulver
- 3 g Speisestärke
- 2 g Zimt
Gehäufte Teelöffel entsprechen ungefähr dem Doppelten dieser Angaben.
Ein gehäufter Esslöffel (EL) entspricht etwa
- 30 g Zucker
- 25 g Mehl
- 25 g Salz
- 10 g Kakao
Gestrichene Esslöffel entsprechen ungefähr der Hälfte dieser Angaben.
Wiegen ohne Waage: nicht ganz so komfortabel, aber definitiv machbar
Ja, die Methoden für das Wiegen ohne Waage sind sicherlich etwas aufwendiger, aber es klappt. Das zeigen letztendlich auch die etlichen Tassen-Rezepte, die ebenso komplett ohne Waage funktionieren. Sollte deine Waage also mal streiken, musst du nicht den Kopf ins Mehl – pardon – in den Sand stecken.