Selbstgemacht: Mit Dip Dye Kerzen in den Herbst starten

Mit der Dip Dye-Färbetechnik könnt ihr schnöden Kerzen dabei gleich ein neues Erscheinungsbild geben. So werden aus den im Handel erhältlichen Rohlingen im Handumdrehen individuelle Unikate – ob im gesetzten Pastell-Look oder in knalligen Neon-Farben.

Wir haben den Interior-Trend für euch ausprobiert und zeigen euch in unserer DIY-Anleitung, wie ihr Dip Dye Kerzen einfach zuhause herstellen könnt.

Dip Dye: Mit Wachsresten und Wachsmalstiften könnt ihr normalen Haushaltskerzen ein neues Leben einhauchen. © Franziska Wangelin

Wenn der Herbst Einzug hält und das nass-graue Wetter eher dazu einlädt, besser keinen Fuß vor die Haustür zu setzen, ist es Zeit, dass ihr es euch schön gemütlich in der Wohnung macht. Was da nicht fehlen darf? Ganz klar: Kerzen. Darauf haben wir uns schon gefreut, als wir unsere Herbst Bucket List für euch geschrieben haben.

Dip Dye Kerzen: Alles, was ihr dafür braucht

  • Unbenutzte Kerzen
  • Kerzenreste
  • Wachsmalstifte
  • Dünne Gläser (je dünner umso besser)
  • Einen Topf
  • Ein scharfes Messer
  • Eine Bastelunterlage, ein altes Geschirrtuch oder einfach Back- oder Küchenpapier
  • Holzspieße

Wenn ihr weder Wachsreste noch Wachsmalstifte zuhause habt, diese Bastelei aber trotzdem gerne mal ausprobieren möchtet, findet ihr in Bastelshops auch Wachs und entsprechende Farbpastillen. Bei den Wachsmalstiften ist die Farbpalette ja eher begrenzt, mit den Farbpastillen lassen sich die Kerzen zum Beispiel auch in Gold- oder Silbertöne einfärben.

Dip Dye Kerzen: So geht’s!

Um den Tisch oder die Arbeitsplatte vor lästigen Wachsflecken zu schützen, breitet eine Bastelunterlage, Geschirrtuch oder ähnliches aus. Nehmt die Kerzenreste und schneidet sie klein. Verbrannte Stellen werden dabei entfernt. Auch die Dochte müssen weichen, sollten sie allerdings etwas widerspenstiger sein, könnt ihr sie auch später im geschmolzenen Zustand mit den Holzspießen herausfischen.

Bereitet ein Wasserbad vor: Füllt den Topf mit Wasser und erwärmt es. Nicht zu heiß, sonst stinkt’s später gewaltig. Das Wachs soll nur schmelzen, nicht kochen. Nicht zu viel Wasser nehmen, damit es euch nicht in die Gläser läuft, wenn ihr sie in den Topf stellt. Bei uns hat es etwa 15 Minuten gedauert, bis das Wachs vollständig geschmolzen ist.

Dip Dye Kerzen aus Kerzenresten.
Alte Kerzen könnt ihr schälen, um nur das helle Wachs zu schmelzen, oder ihr nehmt sie im Ganzen, wenn euch die Farbe gefällt. © Franziska Wangelin

Von den Wachsmalstiften schneidet ihr kleine Stücke ab. Die dünnen Gläser befüllt ihr nun mit den Wachsresten und den farbigen Wachsstücken – für jede Farbe ein Glas. Lieber erst sparsam mit der Farbe starten. Ist sie euch beim Schmelzen zu hell, gebt noch ein paar Stücke der Wachsmalstifte hinzu.

Dip Dye Kerzen: Wachsreste im Wasserbad.
Je dünner eure Gläser sind, umso weniger Wachs benötigt ihr für einen höheren Füllstand. © Franziska Wangelin

Wenn das Wachs vollständig geschmolzen ist, schnappt ihr euch die unbenutzten Kerzen. Taucht sie vorsichtig in das flüssige Wachs, nehmt sie wieder heraus und lasst sie in eurer Hand an der Luft trocken. Der ganze Vorgang geht wirklich blitzschnell. Lasst die Kerzen nicht zu lange im heißen Wachs, sonst verformen sie sich. Im Anschluss könnt ihr sie auf die Bastelunterlage legen.

Wenn das Wachs geschmolzen ist, könnt ihr die Gläschen aus dem Wasser nehmen. Vorsicht: Heiß! © Franziska Wangelin

Sollen die Kerzen einen Farbverlauf erhalten, tunkt ihr sie ein, wartet kurz, bis das Wachs wieder getrocknet ist, und dippt sie dann ein zweites, drittes, x-tes Mal in die Farbe, dabei aber immer weniger tief. Ihr müsst sie wirklich nur kurz in das heiße Wachs halten, andernfalls passiert das Gegenteil: die Farbe schmilzt im Glas wieder ab.

Dip Dye Kerzen nach dem ersten Eindippen.
Dip Dye Kerzen: Unser erster Versuch © Franziska Wangelin

Dip Dye Kerzen: Was bedeutet eigentlich Dip Dye?

Der Begriff Dip Dye kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt eingetaucht bzw. eingetunkt. Dip Dye bezeichnet eine Färbetechnik, bei der Stoffe, Kerzen und auch Haare durch Eintauchen an den Enden eine andere Farbe erhalten. Dabei kann die Farbe klassisch von hell zu dunkel verlaufen oder aber auch beidseitig getaucht werden (das geht bei Haaren natürlich nicht). Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Dip Dye Kerzen: Top oder Flop?

Wir wollten diesen Trend einfach mal ausprobieren, ohne dabei vorab groß einkaufen zu gehen. Das Einfärben macht wirklich Spaß und ist super einfach, sodass ihr es auch schon mit etwas älteren Kindern gemeinsam machen könnt. Ja, die Wachsmalstifte eignen sich zum Einfärben, das bessere Ergebnis hat aber die alte Adventskranzkerze geliefert. Wenn wir es noch einmal machen, besorgen wir uns wohl noch die Farbpastillen, um den Kerzen eine gedecktere Optik zu verpassen. Aber alles in allem sind Dip Dye Kerzen weder sonderlich zweitaufwendig, noch schwer in der Umsetzung, sodass wir sie gerne als DIY-Projekt empfehlen können.