Betonvase: Stilvolles Upcycling-Projekt

Edel und einfach – diese flaschenförmige Betonvase bereichert dein Interior mit einem Hauch Industrial-Look. Kombiniert mit Trockenblumen ein wahrer Hingucker.

Beton ist wohnlich geworden – mit unserem DIY gelingt es dir in nur wenigen Schritten, deine eigene Vase aus Beton herzustellen. Das Beste: Das Material passt zu vielen Einrichtungsstilen und lässt sich individuell, beispielsweise durch Farbe oder Muster so verschönern, sodass du ihm deine ganz persönliche Note „aufdrücken“ kannst.

Industrial-Look oder Heimwerker-Flair: Materialen für deine Betonvase

Gerade beim Upcycling sollst du nicht extra Material kaufen müssen, um dein DIY-Projekt umzusetzen. Für diese Vase brauchst du eine Einweg-Kunststoffflasche, in der zum Beispiel Buttermilch, Smoothies oder viele Pflanzenfett-Produkte verkauft werden. Je dünner der Kunststoff, desto leichter ist es später, ihn zu entfernen. Außerdem ein Kunststoffröhrchen – ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich extra eins dieser Nahrungsergänzungsmittel-Röhrchen gekauft habe, weil ich auf die Schnelle kein anderes gefunden habe, aber da gibt es sicherlich auch Alternativen.

Beim Beton habe ich für diese DIY-Betonvase auf eine Fertigmischung aus dem Bastelladen zurückgegriffen, aber es funktioniert auch mit normalem Beton aus dem Baumarkt, den du dann noch mit Quarzsand mischt. Unvorteilhaft ist hier nur, dass man dann meistens direkt einen 25 kg-Sack kauft. Bei Kleinanzeigenportalen findest du hin und wieder aber auch Restmengen, die beim Heimwerken übrig geblieben sind.

Materialien für Betonvase
Die Hauptbestandteile für deine Betonvase: Kunststoffflasche und -röhrchen und natürlich Beton. © Franziska Wangelin

Die restlichen Materialien lassen sich mit Sicherheit in deinem häuslichen Repertoire finden oder schnell leihen:

  • ein Becher Wasser
  • größere Behälter oder Schüssel zum Anrühren des Zements (hier eignet sich auch prima einer dieser großen Joghurt-Becher – eine Schüssel, die du später noch zum Kuchenbacken verwenden möchtest, würde ich nicht nehmen)
  • ein alter Löffel oder stärkerer Holzstab zum Umrühren
  • Pinsel und Speiseöl zum Einfetten des Kunststoffs
  • eine Kneifzange, spitze Schere oder ein altes scharfes Messer, um die Vase später aus der Form zu lösen

In der Betonvase gut aufgehoben: Trockenblumen

Beton ist nicht wasserdicht und lässt das Wasser langsam entweichen, sodass die Betonvase feucht wird. Das kann zu unschönen Wasserflecken auf dem Fensterbrett oder Holztisch führen. Keine Sorge, es gibt verschiedene Lösungen für dieses Problem. Entweder du versiegelst deine Vase von innen mit Silikon oder du kürzt das Kunststoffröhrchen, damit es bündig mit der Öffnung deiner Betonvase endet. Hervorragend eigenen sich neben Schnittblumen aber Trockenblumen und Gräser zur Dekoration. Sie sind ein toller Blickfang und verwelken nicht – ich habe an Trockenblumen immer große Freude.

Ob Vase oder Kerzenhalter – Beton ist ein vielseitiger Werkstoff. © Franziska Wangelin

Mausgrau ist alles andere als öde.

Meine Vase bleibt grau. Ich finde diese schlichte Variante richtig schön und habe mich dazu entschlossen, dass sie keine Farbe bekommt. Lieber nutze ich hier verschiedene Gräser, Eukalyptus und Trommelköpfchen zur Dekoration.

Wenn dir der graue Beton-Look zu trist ist, kannst du deine Betonvase in unterschiedlichsten Farben bemalen oder mit einem Schwamm betupfen. Um den Dipped-Look zu erhalten, nimmst du dir ein Stück Malerkrepp und klebst es so um deine Vase, dass die beiden Enden des Klebebands sich wiedertreffen. Deiner Kreativität sind nun keine Grenzen gestellt – gesprenkelt, getupft, einfarbig, mehrfarbig, mit Motiv, ohne Motiv – es ist nahezu alles möglich.

Die Farben findest du in Bastelläden, Baumärkten oder im Internet.

Betonvase im Industrial Look

Beton ist schon längst nicht mehr nur was für den Rohbau. sondern Grundlage für wunderschöne Wohn-Accessoires – wie diese Betonvase
Zubereitungszeit 40 Minuten

Kochutensilien

  • 1 Behälter zum Anmischen
  • 1 alter Löffel oder Holzstab zum Umrühren
  • 1 Pinsel für Öl
  • 1 Kneifzange, scharfes Messer oder spitze Schere
  • Klebeband
  • 1 Pinsel oder Schwamm optional zum Auftragen von Farbe
  • Schleifpapier bei Bedarf (*)

Material
  

  • 1 Buttermilch-Flasche aus Kunststoff alternativ Smoothie- oder Pflanzenfettflasche
  • 1 Kunststoffröhren z. B. von Brausetabletten
  • 500 g Fertigbeton-Mischung alternativ Zement und Sand (*)
  • Wasser
  • etwas Speiseöl
  • Farbe optional

Anleitung

  • Zuerst spülst du die Kunststoffflasche gründlich aus.
  • Bestreiche mit einem Pinsel die Flasche von innen mit Öl.
  • Bestreiche das Kunststoffröhrchen von außen mit Öl.
  • Rühre 500 g Fertigbeton mit Wasser an. Das richtige Mischverhältnis steht auf der Verpackung. Natürlich kannst auch ganz normalen Beton aus dem Baumarkt verwenden: Hier ist das Mischverhältnis in etwa: 2 Teile Sand : 1 Teil Beton : 1 Teil Wasser. Alles gut vermischen. Von der Konsistenz sollte ein zähflüssiger Brei entstehen, der aber so geschmeidig ist, dass du ihn in das Röhrchen gießen kannst. Ist die Masse zu fest, gib noch etwas Wasser dazu.
  • Befülle die Flasche zu 4/5 mit Beton. Mit einem langen Holzstab kannst du die Masse vorsichtig umrühren oder du klopfst mehrere Male auf den Tisch, damit sich alles gut verteilt.
  • Stecke nun das Röhrchen in die Flasche und achte darauf, dass es möglichst mittig ist.
  • Befestige das Röhrchen mit Klebeband, ansonsten wird es vom Beton wieder herausgedrückt.
  • Der Beton muss nun 24 Stunden trocknen.
  • Nach der Trockenzeit kannst du als erstes das Röhrchen aus der Betonvase ziehen.
  • Anschließend schneidest du die Flasche vorsichtig mit einer scharfen Schere an und ziehst die Hülle mit einer Zange rundherum ab. Diese Arbeit ist tatsächlich die kniffligste. Sie erfordert zwar etwas Kraft, aber du musst trotzdem aufpassen, dass du keine Kanten an Beton abbrichst.
    Das Kunststoffröhrchen kannst du bei Bedarf noch kürzen und wieder zurück in die Betonvase stecken.
  • Falls der Rand der Vase etwas uneben ist, schnapp dir etwas Schmirgelpapier und fahre ganz leicht damit über den Beton.
  • Soll deine Betonvase noch Farbe bekommen, warte am besten nochmal einen Tag, bevor du sie anstreichst oder betupfst.

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Wer keine Geduld hat, bastelt zweimal

Geduld ist bei der Betonvase ein Schlüsselwort. Bei meinem ersten Versuch habe ich die Hülle schlichtweg zu früh abgezogen (nach etwa 16 Stunden) – mit dem Ergebnis, dass ich die Vase weggeworfen habe, weil sie komplett zerfallen ist. Auch bei der zweiten Vase hätte ich noch etwas warten müssen – hier waren es gute 20 Stunden. Insgesamt war sie schon fest, aber nicht trocken genug, sodass mir eine Kante an der Öffnung abgebrochen ist.

Betonvase kaschieren.
Wer wie ich keine Geduld hat, muss entweder nochmal ganz von vorne anfangen oder etwas nacharbeiten. © Franziska Wangelin

Schnell habe ich noch etwas Beton angemischt und damit die Kante kaschiert. Das hätte aber nicht sein müssen, hätte ich einfach etwas länger gewartet. Wirklich sicher gehst du, wenn du die Betonvase nicht nur 24 Stunden, sondern besser noch 36 Stunden trocknen lässt.

Mit Klebeband fixiert trocknen die Kerzen gerade im Beton an, © Franziska Wangelin

Noch mehr Lust auf Beton? Kerzenständer – chic und vor allem standfest

Ich hatte noch etwas Beton übrig, also habe ich mir kurzerhand einen kleinen Joghurtbecher und einem Einweg-Kunststoffbecher geschnappt und beide etwa zur Hälfte mit Beton gefüllt. Vor einiger Zeit hatte ich Dip Dye-Kerzen hergestellt, von denen noch einige übrig waren. Die habe ich dann in den feuchten Beton gedrückt und oben vier kurze Stücke Klebeband über den Öffnung des Bechers geklebt, damit die Kerze möglichst senkrecht steht.

Beton-Kerzenhalter auf Holztisch
Mit Beton und leeren Joghurtbechern kannst du standfeste Kerzenhalter basteln – die haut der Wind so schnell nicht um. © Franziska Wangelin

Von dieser Spontanbastelei bin ich fast noch mehr begeistert als von der Betonvase. Durch den Beton sind die Kerzenständer recht schwer, aber eben auch wirklich standfest. Meine Outdoor-Empfehlung für schöne Abende auf Balkon oder Terrasse, denn da muss schon eine ordentliche Brise um die Ecke kommen, dass sie umkippen.