Kinderspiele von früher: Was haben wir eigentlich gespielt, bis es draußen dunkel wurde?

Der Netflix-Hit „Squid Game“ hat bei uns Erinnerungen geweckt: nämlich die an alte Kinderspiele von früher. Grund genug einmal zurückzublicken, was wir eigentlich früher am liebsten gespielt haben.

Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und neben den Tieren, waren da auch noch meine drei kleinen Geschwister. Und irgendwie waren auch die Kinder der Nachbarschaft oft bei uns, um zu spielen. Langeweile kam da selten auf, und Spielkameraden waren auf die ein oder andere Art immer in der Nähe. Wir konnten uns mit den Kinderspielen von früher wunderbar beschäftigen. Draußen an der frischen Luft und vorbei war es erst, wenn es Zeit fürs Abendessen wurde.

Kinderspiele von früher: Spaß ist das Wichtigste!

Heute verbring ich mehr Zeit vor irgendeinen Bildschirm als draußen. Den Hype um die neue Netflix-Serie „Squid Game“ konnte ich mich ebenfalls nicht entziehen. Ich habe in kürzester Zeit, trotz bestem Herbstwetter, alle Episoden der koreanischen Serie geschaut. Trotz all‘ der Brutalität der Story, die Aufgaben weckten durchaus ein wenig Nostalgie bei mir, da sie auf koreanischen Kinderspielen von früher basierten. Abgesehen von dem tödlichen Ausgang der Spiele bei „Squid Game“ war ich doch fasziniert davon, dass Kinder auf der ganzen Welt scheinbar dieselben Ideen haben. Kinderspiele kommen mit wenig Zubehör aus, aber leben vor allem von der Fantasie der Spieler.

Squid Game Kinderspiele von früher
In der Netflix-Serie „Squid Game“ müssen die Teilnehmer eine tödliche Version von „Ochs am Berg“ spielen. © imago images/ZUMA Wire/ Netflix

Unsere liebsten Kinderspiele für draußen

Doch welche Kinderspiele von früher haben in der wOnne-Redaktion eigentlich am liebsten gespielt? Wir denken vor allem am liebsten an die Spiele, die wir draußen spielen konnten.

„Ochs am Berg“: Wer kommt als erstes ans Ziel?

Ein echter Klassiker, der mir persönlich erst durch „Squid Game“ wieder in Erinnerung gerufen wurde! In der Serie heißt es allerdings „Rotes Licht, grünes Licht“. Dir harmlose Variante aus meinen Kindertagen wurde wie folgt gespielt:

Ein Kind (auch liebevoll „der Ochs“ genannt) stellt sich mit dem Gesicht vor einem Baum oder eine Wand und dreht damit seinen Mitspielern den Rücken zu. Die anderen Kinder sammeln sich einige Meter dahinter. Am besten markiert man die Startlinie mit einem Ast, Steinen oder einem Kreidestrich.

Der „Ochs“ ruft dann „Eins – zwei – drei – vier – Ochs am Berg.“ Solange dieser Spruch gesagt wird, dürfen sich die Mitspielenden nach vorne bewegen. Beim Wort „Berg“ dreht sich der „Ochs“ um und alle Mitspielenden müssen versteinert stehen bleiben. Wer wackelt, muss zurück zur Startlinie. Die anderen dürfen von dort weiterlaufen, wo sie stehen geblieben sind. Wer als erstes beim „Ochs“ ankommt, ist der nächste „Ochs“.

„Himmel und Hölle“: Die Kästchen zum Hüpfen

Wie heißt eigentlich das Spiel mit den Kästchen, wo man hüpfen muss? Jaaaaa, diese Frage ging hier auch rum. Der bekannteste Name ist „Himmel und Hölle“, aber auch andere Begriffe wie „Hopse“, „Hickelkasten“ oder ganz simpel „Hüpfspiel“ sind bei diesem Spiel geläufig.

Je nach Untergrund werden die Kästchen mit Kreide auf den Asphalt oder mit einem Stock in den Sand gemalt und mitmachen kann jeder, der will. Die Spielregeln unterscheiden sich je nach Region. Es gibt viele Spielmöglichkeiten – eine einfache Runde des Kinderspiels von früher geht so:

Jeder, der mitspielt bekommt einen Stein, der auf das Spielfeld geworfen wird – in der ersten Runde ist Feld „1“ dran, in der nächsten dann die „2“ und dann immer so weiter. Auf das Feld mit dem Stein darf man nicht mehr springen. Springen darf man nur auf einem Bein, außer in die „Doppelfelder“ wie z. B. 4 & 5. Wer am Ende angekommen ist, muss sich umdrehen und zurück zum Anfang hüpfen und dabei den Stein aufsammeln. Dann ist der nächste dran. Gewonnen hat, wessen Stein zuerst im 9-er Feld landet.

Gummitwist: Nur nicht das Gummi berühren!

Ich erinnere mich, dass ich super gerne Gummitwist gespielt zu habe, dazu brauchte es immer zwei Freundinnen, um deren Beine das Gummi (geklaut aus Omas Nähkiste, sorry!) gebunden wurde und in der Mitte wurde gehüpft.

Dabei wurde folgender Spruch gerufen: „Seite, Seite, Mitte, Breite, Seite, Seite, Mitte, raus“. Es gibt sicher noch viele andere Varianten dafür. Der Spruch gab auch vor, wie man springen musste und nach jedem fehlerfreien Durchgang wanderte das Gummi von Knöchelhöhe weiter nach oben und erhöhte damit die Schwierigkeit. Wer einen Fehler macht, der ist raus und der nächste Mitspielende ist dran. Als Fehler gelten z. B. wenn man am Gummi hängen bleibt oder es mit der Fußspitze berührt.

Welche Kinderspiele von früher habt ihr gerne mit euren Freunden gespielt? Verratet es uns doch auf Instagram.