Glaubersalz – was es ist, wie es wirkt

Bei Glaubersalz handelt es sich aus chemischer Sicht um Natriumsulfat, einer Verbindung aus Natriumchlorid und Schwefelsäure. Wegen der abführenden Wirkung von Glaubersalz ist es ein nützliches Hilfsmittel zur Darmentleerung während des Heilfastens. Diese Fastenart zielt darauf ab, Körper, Geist und Seele zu reinigen.

Glaubersalz und Darmentleerung: eine erleichternde Symbiose

„Die Darmentleerung vor dem Fasten“ – im allgemeinen Sprachgebrauch klingt das noch unattraktiver als die Menstruation oder Hämorrhoiden. Was auf den ersten Blick aber nicht sonderlich angenehm zu sein scheint, hilft dir, nach den Entlastungstagen ohne oder nur mit kleinem Hungergefühl in eine entspannte Fastenkur zu starten.

Wenn du normalerweise gut zur Toilette gehen kannst, musst du nicht zwingend salinische Abführmittel verwenden: Ein Glas Sauerkrautsaft am Morgen, Molke oder Buttermilch unterstützen die Darmentleerung auf leichtere Weise. Viele Fastenwillige brauchen allerdings etwas mehr Unterstützung: Hier kommt Glaubersalz ins Spiel.

Glaubersalz: ein unterstützendes Abführmittel beim Heilfasten
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Glaubersalz: So dosierst du es richtig

Glaubersalz ist frei verkäuflich und in Drogeriemärkten sowie (Online-)Apotheken erhältlich.

Am Tag der Darmentleerung löst du etwa 30 Gramm Glaubersalz (die Menge kann, je nach Bedarf, zwischen 20 und 40 Gramm variieren) in 400 ml kochendem Wasser auf. Anschließend gibst du 350 ml kaltes Wasser hinzu. Bitte beachte hier zur Sicherheit auch noch einmal die Packungsbeilage des Herstellers.

Die Lösung schmeckt wirklich sehr bitter, weshalb Glaubersalz gerne auch mit Bittersalz verwechselt wird. Beide Salze sind bewährte Abführmittel bei Fastenkuren. Bei Bittersalz handelt es sich um Magnesiumsulfat, bei Glaubersalz hingegen um Natriumsulfat.

Bei sachgemäßer Anwendung ist Glaubersalz für gesunde Personen unbedenklich, es ist allerdings kein Abführmittel für den häufigeren Gebrauch. Du solltest es bewusst und sparsam für deine Fastenkur nutzen. Ein zu häufiger Gebrauch kann ernsthafte Entzündungen im Darm hervorrufen.

Um den bitteren Geschmack etwas abzumildern, können dir Pfefferminztee und paar Tropfen Zitronensaft helfen, die du abwechselnd zur Salz-Lösung zu dir nimmst. Nun heißt es: Augen zu und durch. Die Lösung solltest du binnen 15 Minuten trinken. Bleib am besten in der Nähe einer Toilette!

Glaubersalz: Ab zur Toilette
Jetzt kann es schnell gehen. Nach der Einnahme der Salz-Lösung solltest du am besten in der Nähe einer Toilette bleiben. © Animaflora PicsStock – stock.adobe.com

Es kann jetzt sehr schnell gehen, die Wirkung kann aber auch einige Stunden auf sich warten lassen. Am besten trinkst du die Glaubersalz-Lösung vormittags, denn es kann passieren, dass du wirklich häufig zur Toilette musst und auch stärkere Bauchschmerzen davon bekommst. Dies sollte nicht in die Zeit fallen, in der du eigentlich ins Bett gehst, denn ausreichend Schlaf ist während des Heilfastens wichtig und du solltest ihn dir wirklich gönnen.

Wann sollte Glaubersalz nicht eingenommen werden?

Grundsätzlich bist du immer gut beraten, wenn du dein Fastenvorhaben mit einem Arzt besprichst und die „grünes Licht“ geben lässt. Glaubersalz zum Abführen solltest du nur einsetzen, wenn du gesund bist.

Bei folgenden Erkrankungen solltest du Glaubersalz nicht anwenden:

  • Bluthochdruck
  • Entzündungen in Magen und/oder Darm
  • Nierenerkrankungen

Wenn du schwanger bist, ist es nicht ratsam zu fasten. Vielmehr solltest du dich gesund und ausgewogen ernähren. Weder Heil-, Teil-, noch Intervallfasten sind während einer Schwangerschaft empfohlen. Glaubersalz kann in der Schwangerschaft zu vorzeitigen Wehen führen – also Finger weg. Kindern sollte es ebenfalls nicht als Abführmittel verabreicht werden.

Alternativen zu Glaubersalz

Wenn du zu Bauchschmerzen neigst oder die Pille nimmst (Vorsicht, sie kann durch Abführmittel unwirksam werden), kannst du an jedem Fastentag einen Einlauf machen. Das schont den Magen und ist genauso wirksam. Das oben beschriebene Bittersalz ist zwar eine Alternative, aber wegen seiner sehr ähnlichen Eigenschaften ebenfalls ein hartes Abführmittel.

Wenn du eine schonendere Alternative suchst, kannst du auch zu Apfelessig greifen. Hierfür stellst du eine Lösung aus 2 Esslöffeln Apfelessig und etwa 250 ml Wasser her. Diese Mischung lässt sich sogar täglich über die Fastenzeit trinken, ist aber nicht ganz so verlässlich.

Weitere Alternativen sind Sauerkrautsaft, Dörrpflaumen oder Flohsamen. Dörr- oder Trockenpflaumen legst du am besten über Nacht in Wasser ein. Das ist wichtig, weil sie im getrocknetem Zustand deinem Darm Wasser entziehen würden und du dadurch eher Verstopfungen förderst. Am nächsten Morgen kannst du sie dann im „aufgequollenen Zustand“ essen. Flohsamen solltest du ebenfalls mit genügend Wasser zu dir nehmen. Sie weichen den Stuhl auf und lindern ebenfalls Verstopfungen.