Gesunder Schlaf: Tipps, um besser einzuschlafen

Wusstet ihr, dass gesunder Schlaf sowohl für unseren Körper als auch unsere Psyche so wichtig ist? Wie wir uns die Nacht zunutze machen können, gehen wir in diesem Beitrag auf dem Grund.

Doch wie viel Schlaf brauchen wir? 24 Jahre! So viel Lebenszeit verschlafen wir jedenfalls im Durchschnitt. Deswegen so Zeit, in der wir nichts aktiv tun, unseren Körper in Stand-by versetzen, zur Ruhe kommen. Die heilsam ist, wenn wir sie als Quality-Time für uns annehmen. Denn wer viel und gut schläft, beweist die Wissenschaft, ist gesünder, leistungsfähiger. Glücklicher. Warum das so ist – und wie wir uns die Nacht zunutze machen können.

„Hast Du gut geschlafen?“ ist eine Frage, die viele von uns morgens gerne hören. Sie ist ein Zeichen der Fürsorge, ein liebevolles Nachhaken. Doch warum interessiert unsere Mitmenschen überhaupt, wie unsere vergangene Nacht war?

Gesunder Schlaf ist eine Kraftquelle. Wer gut schläft, fühlt sich besser, kann sich konzentrieren und ist leistungsfähiger. Darüber hinaus beeinflussen Dauer und Qualität auch das Immunsystem. Das beweist eine Studie der Universitäten Tübingen und Lübeck von 2019. Die Forschenden konnten an Testpersonen nachweisen, dass bereits nach drei Stunden ohne Schlaf die Funktion der sogenannten T-Zellen, also der weißen Blutzellen, die sonst Erreger bekämpfen, beeinträchtigt war. Im Umkehrschluss heißt das: Ausreichend schlummern stärkt die eigenen Abwehrkräfte. An dem Sprichwort „Schlaf ist die beste Medizin“ ist also auf jeden Fall etwas dran. Gesunder Schlaf ist also auch die Grundlage für ein gesundes Leben.

Wie lange braucht der Akku zum Aufladen?

Wieviel Schlaf ist eigentlich genug? Darüber streiten Forschende rund um den Globus. Eine Auswertung internationaler Schlafstudien mit Daten von rund 116.000 Menschen der McMaster University im kanadischen Hamilton zeigt jedoch, dass Personen mit weniger als sechs und mehr als acht Stunden Schlaf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Gesunder Schlaf ist also irgendwie dazwischen festzusetzen. Trotzdem benötigen Menschen unterschiedlich viel Schlaf, um sich wohl zu fühlen. Als Faustregel gilt: Wer täglich mehrere Stunden konzentriert im Sitzen arbeiten kann, ohne schläfrig zu werden, hat die perfekte Dauer gefunden.

Gesunder Schlaf: Schlafentzug kann antidepressiv wirken

Gut zu wissen: Es ist nicht nur der Körper, der sich nachts regeneriert. Bei vielen Menschen bedingt die Schlafdauer auch die mentale Gesundheit. Eine Analyse der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zeigt einen engen Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und dem Wohlbefinden. Bei der Hälfte der an Depressionen erkrankten Testpersonen verschlechterten sich die Symptome deutlich bei einer längeren Bett- und Schlafzeit. „Wenn Betroffene bei sich den Zusammenhang zwischen Depression und Bettzeit verstehen, dann können in Rücksprache mit dem Behandler daraus ganz individuelle Therapieempfehlungen abgeleitet werden,“ sagt Prof. Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Gesunder Schlaf Zimmerpflanzen Frau sprüht verschiedene Zimmerpflanzen mit Wasser
Pflanzen im Schlafzimmer steigern die Schlafqualität. © IMAGO / Westend61

Täglich grüßt das Schlummertier

Wie viel Schlaf wir brauchen, um uns fit und munter zu fühlen, ist also total individuell. Fakt ist jedoch, dass es sich lohnen kann, an der Schlafschraube zu drehen. Anstatt ein Stimmungstief mit Medikamenten zu behandeln, könnte bereits früheres Aufstehen dabei helfen, die Stimmung zu verbessern. Laut Fachleuten spielt auch die Regelmäßigkeit eine große Rolle. Zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzuwachen, erleichtert das Ein- und Durchschlafen und stärkt langfristig das Wohlbefinden.

Kleine Rituale, große Wirkung

Wer Probleme beim Einschlafen hat, kann in die Schlummer-Trickkiste greifen: Kleine Alltagsroutinen helfen, Körper und Geist auf die Nacht einzustellen. Das können zum Beispiel ein Podcast, ein Eintrag im Dankbarkeitstagebuch oder eine heiße Milch mit Honig sein. Ausreichend Bewegung am Tag sorgt ebenfalls für einen erholsameren Schlaf. Fernseher und Smartphone hingegen sollten kurz vorm Zubettgehen ausbleiben. Forschende vermuten, dass das blaue Licht der Displays die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt.