Ökotourismus als nachhaltige Urlaubsalternative

Umweltbewusst Urlaub machen? Ökotourismus ist mehr als nur Urlaub vor der eigenen Haustür zu machen. Hier findet ihr Ideen für die nachhaltige Reiseplanung.

Die perfekten Ferien? Mit dem Flugzeug an den Sandstrand in der Karibik. Oder eine Kreuzfahrt durch die Weltmeere. Was die Seele auftankt, schneidet in den Punkten Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein aber häufig schlecht ab. Warum also nicht mal Liege gegen Wanderweg tauschen? Oder das All-Inclusive-Buffet gegen die Apfelplantage?Ökotourismus verschafft einen Perspektivwechsel und sichert den heimischen Regionen wichtige Einnahmen, um etablierte Strukturen zu bewahren.


Faulenzen am Strand, ein kühles Getränk dazu und einfach die Gedanken fliegen lassen. Das ist das Idealbild vom Urlaub. Was uns gut tut, ist aber nur selten im Sinne der Umwelt. Deshalb lohnt sich ein Schritt heraus aus der Komfortzone – und rein ins Abenteuer: Ökotourismus. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat der nämlich enorm an Bedeutung gewonnen. Und birgt das Potenzial nicht nur eingefleischte Outdoorfans zu begeistern.

Ökotourismus ist Urlaub mit Weitblick

Umwelt erhalten, Gemeinschaften fördern und Kulturen verstehen. Das sind die drei Säulen, die die International Ecotourism Society (TIES) definiert, damit Tourismus stattfinden kann, der ökologisch ist. Dabei werden die mit dem Tourismus verbundenen Einnahmen eingesetzt, um die bio-kulturelle Vielfalt und das natürliche Erbe der Urlaubsziele zu schützen. Die lokale Bevölkerung erhält ein finanzielles Polster – und die Chance, sich im Sinne der Nachhaltigkeit zu entwickeln.

In den vergangenen Jahren gab es unter anderem Projekte in El Salvador, Vietnam oder auch Montenegro. Wer mitmachen möchte, kann sich einfach auf der Webseite der Organisation informieren. Und dass ein echter Eco-Urlaub klassischen Ferien in Sachen Vielfältigkeit in nichts nachsteht, zeigen die abenteuerlichen Möglichkeiten. Zum Beispiel im Rahmen einer Camping-Expedition zu den Vulkanlandschaften Tansanias. Oder bei einem Trip in die Gorilla-Reservate in Ruanda. Was nach Nervenkitzel klingt, hat aber natürlich auch einen ernsten Hintergrund: Reisende bewegen sich nur innerhalb der geltenden Definition des Ökotourismus, tragen aktiv zum Erhalt der Natur bei – und versuchen das Leben der Einheimischen durch verschiedene Formen der Unterstützung zu verbessern.

Langsamer reisen, mehr erleben

Die Erfahrung einer Öko-Reise beginnt mit der Fahrt zum Ziel und der Wahl des Fortbewegungsmittels. Laut dem Umweltbundesamt werden zum Beispiel für eine Flugreise auf die Kanaren etwa 1,8 Tonnen CO2 ausgestoßen. Zahlen, die beim Ökotourismus nur in seltenen Ausnahmen vorkommen und durch spezielle Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden können. Der angenehme Nebeneffekt der langsameren Anreise per Bahn: Reisende sammeln schon vor der Ankunft die ersten Eindrücke von der Natur rund um das Reiseziel – bei einem entspannten Blick aus dem Fenster.

Freiwillige Arbeit für Kost und Logis: WWOOF ist im Trend

Aus erster Hand erfahren, wie es ist, sich selbst zu versorgen? Angebote, die in diese Richtung gehen, findet man bei WWOOF-Deutschland. Die Organisation bringt weltweit Menschen zusammen, die immer schon mal wissen wollten, wie das Leben auf dem Bauernhof um die funktioniert. Neben einer ordentlichen Prise frischer Landluft erhalten Öko-Tourist*Innen einen authentischen Einblick in die Feldarbeit oder die Produktherstellung. Urlaub mittendrin also.


Das Prinzip ist einfach: Interessenten melden sich an, kontaktieren einen Hof ihrer Wahl und wenn die Anfrage zeitlich und menschlich passt, wird man für eine bestimmte Zeit Teil des Betriebes. Inklusive Feldarbeit, Kontakt zu Nutztieren und dem gesamten Umfeld. Die Kosten für den Aufenthalt verdient man sich mit dem Einsatz seiner persönlichen Arbeitskraft.