Rezept: Apfel-Birnen-Tarte mit Zimt

An Äpfeln kommen wir derzeit nicht vorbei. Gut so, denn Veronika hat ein feines Rezept für eine Apfel-Birnen-Tarte mit Zimt für euch. Mon dieu!

„So ein langes Rezept für eine Apfel-Birnen-Tarte mit Zimt? Neeee, lieber nicht.“ Oft genug geht es mir selbst so. Wenn man das Rezept auf dem Handy nicht mit zwei Screenshots speichern kann, ist es schon fast nicht mehr interessant. Warum ist das so? Der Grund für diese Einschätzung liegt in unserem Kopf. Ein langes Rezept, das ist bestimmt schwierig. Da kann man vielleicht auch mehr falsch machen. Und die Zeit. Ach, das wird wieder dauern.

Vielleicht geht es euch mit dieser Apfel-Birnen-Tarte mit Zimt genauso. Aber meine Erfahrung zeigt: Nur weil ein Rezept länger ist oder mehrere Bestandteile hat, ist es nicht unbedingt schwierig. Die unterschiedlichen Komponenten führen aber dazu, dass das Ergebnis interessanter ist. Sei es durch unterschiedliche Konsistenzen oder Aromen. Und: In der Regel kann man dann leichter variieren.

Denn natürlich könnt ihr diese Tarte auch nur mit Äpfeln machen. Oder mit Quitten. Falls ihr Quitten nutzt, seid bitte vorsichtig beim Kleinschneiden, da Quitten sehr hart sind. Ich hab dabei schon Messer abgebrochen. Die Kochzeit müsst ihr auch entsprechend erhöhen. Und wenn euch Zimt schon zu winterwunderland-weihnachtlich ist, lasst ihn weg und nutzt stattdessen frische Vanille. Ihr seht: mehr Bestandteile, mehr Möglichkeiten! Zugegeben: Ja, Zeit solltet ihr haben zum Backen. Oder euch nehmen. Aber das gilt in meinen Augen ganz grundsätzlich, egal wie komplex ein Rezept ist.

Immerhin hantieren wir mit Lebensmitteln, die, wenngleich gefühlt im Überfluss verfügbar, wertvoll sind und unsere Aufmerksamkeit verdienen.

Und ihr habt sicher einen Grund, warum ihr backt. Wollt ihr Gäste verwöhnen? Oder euch selbst etwas Gutes tun? Oder bringt ihr etwas zu einem Grillabend oder einer Geburtstagsfeier mit?

Der Anlass, warum ihr backt, ist aber im Grunde egal. Denn jeder dieser Anlässe ist es wert, Zeit darauf zu verwenden. Wenn ihr für andere backt, widmet ihr ihnen schon während des Backens eure Zeit und Aufmerksamkeit. Auch das ist bereits ein großes Geschenk. Manchmal geht das natürlich einfach nicht: die Arbeit zu lang, die S-Bahn zu spät, das Kind erkältet. Oder auch einfach mal keine Lust oder die neue Netflix-Serie war einfach spannender. Das ist völlig in Ordnung und darf auch sein! Dann greift man eben zur Backmischung oder holt ein paar Leckereien beim örtlichen Bäcker. Aber wenn ihr Lust habt und etwas backt, lasst euch nicht von einem schnöden Rezept davon abhalten, Zeit dafür aufzuwenden.

Apfel-Birnen-Tarte mit Zimt: langes Rezept – aber es lohnt sich!

Wenn ihr für euch backt, ist das genau das gleiche. Gönnt euch nicht nur die Nascherei, sondern gönnt euch auch die Zeit, die ihr darauf verwendet, euch selbst etwas Gutes zu tun. Seid euch selbst diese Zeit wert und macht das Backen an sich schon zur Belohnung oder zur Auszeit. Meine Regel beim Backen: Das Handy ist lautlos und bleibt aus der Küche draußen. Kein Radio, kein Fernseher. Nur die Zutaten, das Rezept und ich. Ein Mini-Digital-Detox. Rezepte drucke ich mir meistens aus. Dann kann ich das Handy tatsächlich wegpacken, mir im Rezept Notizen und Anmerkungen machen und es nach dem Backen abheften. Danach bin ich immer entspannter, ruhiger, zufriedener. Was für viele ein Vollbad ist, ist für mich die Zeit am Backbrett. Und ich hab am Ende Kuchen da und keine schrumpelige Haut. 😉

Wenn ihr das nächste Mal ein Rezept seht, das euch anlacht, lasst euch also nicht gleich von seiner Länge oder dem Zeitbedarf abschrecken. Wenn ihr Lust drauf habt, erlaubt euch, soviel Zeit darauf zu verwenden, was Gutes für euch selber zu machen.

Von oben fotografiert: eine Apfel-Birnen-Tarte mit Zimt. Darauf sind Apfelscheiben und Birnenwürfel kreisförmig angeordnet, auf einem dunklen Teller auf einem Holz-Untergrund.

Apfel-Birnen-Tarte mit Zimt

An Äpfeln kommen wir derzeit nicht vorbei. Gut so, denn Veronika hat ein feines Rezept für eine Apfel-Birnen-Tarte mit Zimt für euch. Mon dieu!
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Vorbereitung 1 Stunde 10 Minuten
Zubereitung 50 Minuten
Ruhezeit 1 Stunde
Gesamtzeit 3 Stunden
Gericht Nachspeise
Portionen 1 Tarteform oder Springform ⌀ 26- 28 cm

Kochutensilien

  • Tarteform oder Springform ⌀ 26- 28 cm

Zutaten
  

Für den Mürbeteig braucht ihr:

  • 250 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 60 g Puderzucker
  • 125 g Butter idealerweise zimmerwarm
  • 1 Eigelb
  • 40 ml Wasser
  • etwas Mehl für die Arbeitsfläche

Für das Apfel-Birnen-Kompott brauch ihr:

  • 2 Äpfel
  • 2 Birnen
  • 1 TL gemahlener Zimt
  • 1 EL Honig
  • etwas Wasser

Anleitung

Mürbeteig-Tarte

  • Gebt das Mehl, das Salz und den Puderzucker in eine große Schüssel. Schneidet die Butter in kleine Stücke und verteilt sie in der Schüssel. Jetzt wird alles verknetet. Ob ihr das mit den Händen oder dem Knethaken der Küchenmaschine macht, bleibt euch überlassen. Sobald die Masse die Konsistenz von feuchtem Sand hat, fügt ihr das Eigelb und das Wasser hinzu. Knetet weiter, bis ein glatter, homogener Teig entstanden ist.
  • Formt ihn zu einer Kugel wickelt ihn in Folie (oder ein Bienenwachstuch) und lasst den Teig im Kühlschrank etwa zwei Stunden ruhen. Er sollte fest sein, wenn ihr ihn weiterverarbeitet.
  • In der Zwischenzeit bereitet ihr das Kompott zu.

Apfel-Birnen-Kompott 

  • Äpfel und Birnen werden geschält und in kleine Würfel geschnitten. Je kleiner ihr hier schneidet, umso schöner lässt sich das Kompott nachher auf dem Teigboden verteilen. Gebt die Obststücke mit Zimt, Honig und Wasser in einen Topf. Erhitzt die Mischung bis knapp unter dem Siedepunkt und lasst alles mit geschlossenem Deckel bei niedriger Temperatur etwa 40 Minuten köcheln. Testet immer wieder mit einer Gabel, ob die Früchte schon weich sind. Dann könnt ihr die Kochzeit anpassen.
  • Während das Kompott köchelt, kümmert euch schonmal um die Garnitur. Hier sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt, ihr könnt die Früchte so schneiden und anrichten, wie ihr wollt. Und damit tolle Wow-Effekte erzielen! Für die Variante auf dem Foto braucht ihr, je nach Größe, einen oder zwei Äpfel und Birnen. Die Äpfel werden geschält und in dünne Scheiben geschnitten. Die Birnen schält ihr, dann schneidet ihr sie in kleine Würfel.

Fertigstellung

  • Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Die Backform mit Butter fetten und mit Mehl ausstäuben. Den Teig rollt ihr auf einer bemehlten (wichtig! Mürbeteig klebt sehr, das Mehl verhindert das) Arbeitsfläche etwa 3 bis 4 mm dick aus. Passt ihn in die Form ein und formt einen schönen Rand.
  • Teigreste könnt ihr ausstechen und zu einfachen, aber leckeren Keksen verarbeiten.
    Stecht den Teigboden ein paar Mal mit einer Gabel ein. Das verhindert, dass er beim Backen Blasen wirft. Der Boden wird etwa 20 Minuten leicht goldbraun gebacken.
  • Füllt das Kompott auf den Boden und verstreicht es gleichmäßig. Die frischen Obststücke verteilt ihr nach Lust und Laune auf dem Kompott.
  • Die Tarte kommt nun weitere 30 Minuten bei 180°C Ober-/Unterhitze in den Backofen.
Schlagworte Apfel, backen, Kuchen, Torte
Von oben fotografiert: eine Tarte mit kreisförmig angeordneten Apfelscheiben und Birnen-Würfel auf einem dunklen Teller auf einem Holz-Untergrund.
Zimt geht immer, oder? © Veronika Schier

Muss man Mehl eigentlich wirklich sieben?

In vielen Rezepten steht heute noch, dass das Mehl gesiebt werden sollte. Früher wurde das gemacht, um grobe Mahlrückstände oder auch Ungeziefer zu entfernen. Zum einen arbeiteten die Mühlen noch nicht so fein wie heute, zum anderen wurden großen Mehlsäcke lange gelagert. Da konnte sich schonmal was einnisten. Moderne Mühlen und die üblichen Kilopäckchen machen das Sieben vor dem Backen überflüssig. Auf die Qualität des Teiges hat es keine Auswirkungen. Ihr könnt euch die Sieberei beim Mehl also (fast immer) sparen.

Mit Puderzucker bestäubt ist diese Apfel-Birnen-Tarte besonders hübsch. Außerdem lassen sich damit ganz einfach dunklere Stellen kaschieren. Nicht nur bei Tartes übrigens. 😉 Das übrige Eiweiß lässt sich super einfrieren und später z. B. für Macarons verwenden.

Alles Liebe,

Veronika

>>> Mehr von unserer „… und wer isst das alles?“-Kolumne von Veronika Schier lesen.