Vegetarisch grillen: Frische Veggie-Rezepte ohne Fleisch

Die Temperaturen steigen und es wird Zeit, den Grill vom Keller wieder auf den Balkon zu stellen. Du willst vegetarisch grillen? Mit unseren Tipps wird die Veggie-Grillparty ein Erfolg!

Mit den Eisheiligen hält der Mai zwar noch ein paar bitterkalte Nächte bereit, sobald diese aber vorbei sind, hält den nahenden Sommer nichts mehr auf. Für Balkonier gibt es keine schönere Jahreszeit, denn jetzt kann die liebevoll großgezogene Anzucht nach draußen in den Kübel oder das Hochbeet, der Sonnenschirm wieder in den Ständer und die Balkonmöbel bekommen ihre gemütlichen Kissen zurück.

Steht alles bereit, hat der wichtigste Balkonbewohner seinen großen Auftritt: der Grill. Ohne ihn wäre so manch lauer Sommerabend nur halb so schön. Und dabei kannst du dich beim Grillen richtig austoben: Schon längst ist die Lieblingsbeschäftigung vieler Deutscher nicht mehr nur auf Fleisch begrenzt! Wir geben dir Tipps, worauf du beim vegetarischen Grillen achten musst und welche Rezepte du auf jeden Fall ausprobieren solltest.

Balkon vegetarisch grillen
Das A und O beim Veggie-Grillen ist die richtige Wahl des Grullgemüses. © Rick Neves – stock.adobe.com

Vegetarisch grillen: Aller Anfang ist leicht

Immer mehr Menschen verzichten auf Fleisch und greifen dafür bei Gemüse und Fleischalternativen zu. Ob du nun selbst Vegetarier bist oder keinen vegetarischen Gast hungrig an deinem Balkontisch sitzen haben möchtest – es lohnt sich, beim Grillen auch auf fleischlosem Terrain mithalten zu können.

Um das Grillen ohne Fleisch musst du dir keinen allzu großen Kopf machen. Es gibt wunderbare Rezepte, an die sich auch Anfänger und Anfängerinnen ohne Sorge heranwagen können und die das Grillen für Vegetarier erleichtern. Bevor du dich allerdings ans Gemüseschnippeln machst, eigne dir ein paar Basics des Veggie-Grillens an, um Pannen zu vermeiden.

Vegetarisch grillen: Verkohltes Gemüse vermeiden

Gemüse und Fleischersatz musst du in der Regel etwas anders behandeln als Fleischstücke oder Würstchen. So verbrennt Gemüse beispielsweise deutlich schneller auf dem Grill als Fleisch. Leg das Gemüse deswegen am besten nicht direkt über das Feuer, sondern an den Grillrost-Rand. So stellst du sicher, dass die Hitze das Gemüse indirekt grillt und nicht sofort in Asche verwandelt. Ist dir das zu heikel, kannst du das Gemüse auch in eine Grillschale legen, dort verbrennt es sicherlich nicht.

Bratpaprika aus Spanien

Spanische Bratpaprika vom Grill

Die grüne Bratpaprika namens Padrón sollte heiß angebraten werden, damit sich die typischen Röstaromen zu entfalten. Daher passt sie gut auf den Grill, der dieser Beilage zusätzlich eine rauchige Note verleiht. Eine Prise Meersalz und fertig ist das leckere Grillgemüse.
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Vorbereitung 5 Minuten
Zubereitung 8 Minuten
Gesamtzeit 13 Minuten
Gericht Beilage
Portionen 4 Portionen

Zutaten
  

  • 3 EL Olivenöl
  • 250 g Bratpaprika Padrón
  • 1 Prise Grobes Meersalz

Anleitung

  • Zuerst die Paprikaschoten waschen und gut abtrocknen.
  • Die Schoten in einer Schüssel mit 3 Esslöffel Olivenöl schwenken.
  • Die Schoten entweder direkt auf den Grill legen oder auf ein Stück Alufolie, wenn der Grillrost zu grobmaschig ist.
  • Etwa 5 bis 8 Minuten auf beiden Seiten grillen bis die Haut dunkle Blasen wirft.
  • Die noch heißen Schoten mit Meersalz bestreuen und servieren.
Schlagworte Gemüse, Grillen, vegetarisch

Verkohltes Gemüse vermeidest du außerdem, indem du es vorher mit Öl einpinselst. So bleibt es ohne Schale nicht am Rost kleben. Olivenöl ist nicht sonderlich hitzeresistent, weswegen sich Sonnenblumen- oder Rapsöl für diesen Zweck besser eignet. Nutze das Olivenöl besser für einen leckeren, knackigen Sommersalat, den du zum gegrillten Gemüse servierst. Übrigens: Auch Holzspieße, die du fürs Grillen nutzt, verbrennen schnell. Lege sie deshalb am besten eine Stunde vor dem Essen in Wasser, damit sie durchtränkt sind und der Hitze standhalten.

Lecker, bunt und vegan: Gemüsespieße grillen

Rezept: leckere Gemüsespieße grillen

Nicht nur für Veganer und Vegetarier packen wir Gemüse auf den Grill. So kannst du bunte Gemüsespieße grillen, die wirklich jedem schmecken!
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Vorbereitung 10 Minuten
Zubereitung 15 Minuten
Ruhezeit 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 25 Minuten
Gericht Hauptgericht
Portionen 8 Spieße

Kochutensilien

  • Holzspieße
  • 1 Mixer oder Pürierstab

Zutaten
  

Für die Spieße

  • 1 kleine Zucchini
  • 1 gelbe Paprika
  • 1 rote Paprika
  • 200 g Champignons
  • 200 g Cocktailtomaten

Für die Marinade

  • Bratöl z.B. Olivenöl
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 2 Bund Kräuter nach Wahl z.B. Koriander, Thymian, Basilikum, Rosmarin, Petersilie…
  • 1 TL Honig oder Ahornsirup
  • Salz, Pfeffer

Anleitung

Marinade:

  • Püriere die Kräuter mit dem Zitronensaft, dem Honig/Ahornsirup, dem geschälten Knoblauch und einem Schuss Öl.
  • Füge dann nach und nach mehr Öl hinzu, bis die Paste eine dickflüssige Konsistenz hat.
  • Dann kannst du die Marinade nach Geschmack mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.

Spieße:

  • Wasche das Gemüse gründlich, die Champignons werden abgetupft.
  • Schneide die Zucchini längs in der Mitte durch und schneide sie dann in Scheiben.
  • Entferne das Kerngehäuse der Paprika und schneide sie in mundgerechte Stücke. Die Champignons teilst du je nach Größe in der Mitte oder lässt sie ganz.
  • Spieße das Gemüse nun nach Belieben bunt durcheinander auf die Holzspieße, lege sie auf einen Teller und bepinsele sie großzügig mit der Marinade.
  • Jetzt sollten die Spieße mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ziehen, damit sie die Marinade aufnehmen können.
  • Die Spieße grillst du bei direkter Hitze ungefähr 15 Minuten. Damit sie gleichmäßig durchziehen, solltest du sie häufig wenden.
Schlagworte Gemüse, Grillen, vegan, vegetarisch

Vegetarisch grillen: Die Marinade macht’s!

Nun ist Fleisch oftmals stark mariniert, um dem Kotelett das gewisse Etwas zu geben. Bei der Veggie-Variante musst du darauf keinesfalls verzichten. Statt das Gemüse mit reinem Öl zu bepinseln, kannst du auch eine leckere Marinade anrühren. Bestreichst du das Gemüse damit ein paar Stunden vor dem Grillen, kann die Marinade einziehen und ihren Geschmack an das Gemüse abgeben.

Zutaten, die sich dafür besonders gut für eine Marinade eignen, sind zum Beispiel:

  • Senf
  • Knoblauch
  • Tomatenmark
  • Thymian
  • Pfeffer, Salz
  • Sonnenblumenöl
  • Zitronensaft
  • Sojasoße

Wer seine kreative Seite ausprobieren möchte, der rührt und mischt sich seine eigene Marinade-Kreation heran. Schau dich doch mal zwischen deinen Kräutern auf dem Balkon um, vielleicht spielt ja eines von ihnen die Hauptrolle in deiner eigenen Marinade?

Auch nach dem Grillen, kannst du noch dein Gemüse weiter verfeinern: Hier ist vor allem Bärlauch-Butter und Rote Bete-Butter sehr beliebt.

Vegetarisch grillen: So schützt du dich vor schädlichen Stoffen

Mariniertes Gemüse legst du am besten immer auf eine Schale, denn tropft etwas von der Marinade in die Glut, entstehen sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Einige dieser Kohlenwasserstoffe können krebserregend sein. Steigen sie aus der Glut empor, bleiben sie am Gemüse haften und gelangen dann beim Essen in deinen Körper. Das Praktische ist, dass uns die Natur Grillschalen zur Verfügung stellt, es muss also keine Schale aus Aluminium sein. Bewahre einfach ein großes Rhabarber- oder Kohlblatt auf und lege dein Gemüse darauf – es tropft nichts mehr runter und du bist auf der sicheren Seite.

vegetarisch grillen: Grill auf dem Balkon im Hintergrund ein Hochbeet mit großen Blättern
Statt Aluschalen können auch Blätter zum Einwickeln von Grillgemüse genutzt werden. © Thomas – stock.adobe.com

Vegetarisch grillen: Dieses Gemüse eignet sich besonders gut

Beim Gemüse-Grillen gibt es keine Grenzen, du kannst grundsätzlich alles auf den Grill legen, was dir selbst schmeckt. Einige Gemüsesorten eignen sich aber besonders gut, denn sie bringen schon eine feste Struktur mit. Daher empfehlen wir dir für den Einstieg zum Beispiel:

  • Paprika
  • Mais
  • Pilze
  • Süßkartoffeln
  • Aubergine
  • Tomaten
  • Zucchini
  • Karotten
  • Kohlrabi
  • Spargel

Mais, Pilze und Süßkartoffeln enthalten wenig Wasser, das macht sie besonders attraktiv fürs Grillen. Entscheidest du dich für sehr wasserhaltiges Gemüse, wie beispielsweise Zucchini oder Aubergine, lohnt es sich, dieses vorher mit Salz zu bestreuen. Das Salz entzieht dem Gemüse das Wasser. Festes Gemüse wie Kohlrabi oder Karotten müssen vorher am besten kurz in kochendes Wasser. Sonst brauchen sie sehr lange, bis sie gar sind.

Vegetarisch grillen: Die Unterschiede beim Fleischersatz

Es muss natürlich nicht beim Gemüse bleiben, Fleischersatz gibt es mittlerweile auch in jedem Supermarkt. Doch dabei lohnt es sich, zweimal hinzuschauen. Denn beim Fleischersatz gibt es große Unterschiede, vor allem bei den Inhaltsstoffen. Besonders bekannt sind zum Beispiel:

  • Tofu
  • Soja
  • Seitan

Eingeweichte Sojabohnen sind die Basis von Tofu. Dabei isst du aber nicht die Bohnenmasse.Bei Tofu ist die Marinade der Schlüssel zum Geschmack. Achte darauf, dass du einen festeren Tofu zum Grillen kaufst. Ein Seidentofu ist zu weich für den Grill und kaufst du Natur-Tofu ein, schmeckt er erst mal nach ziemlich wenig.

Tupf das Tofustück ab und lege ihn in ein Küchentuch gewickelt auf einen Teller. Lege einen weiteren Teller und eine Packung Mehl darauf uns lass den Tofu etwa 15 Minuten entwässern. Danach kannst du den Tofu für ein paar Stunden in die Marinade einlegen. Bevor es auf den Grill kommt, veredelst du das Grillgut mit einem Spritzer Zitronensaft und etwas Salz und Pfeffer. Auch für Tofu eignet sich eine Gemüse-Grillschale, sonst bleibt das Stück eventuell am Rost kleben.

gegrillte Tofu-Spieße auf kleinem Grill, Frauenhände wenden die Spieße

Gegrillte Tofu-Spieße

Grillen ohne Fleisch? Kein Problem! Diese gegrillten Tofu-Spieße sind so lecker, dass sie jeden überzeugen. Wir verraten dir, wie du sie zubereitest!
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Vorbereitung 30 Minuten
Zubereitung 15 Minuten
Zeit zum Marinieren 8 Stunden
Gesamtzeit 8 Stunden 45 Minuten
Gericht Hauptgericht
Portionen 2 Portionen

Zutaten
  

  • 1 Block fester Tofu

Marinade

  • 3 EL Sojasoße Japanische, wie z. B. von Kikkoman
  • 2 EL Ahornsirup
  • 1 EL Balsamico
  • 2 TL Dijon-Senf
  • 1 TL Liquid Smoke/Flüssigrauch
  • 1 Knoblauchzehe in Scheiben geschnitten

Anleitung

  • Tofu wie beschrieben auspressen für min. 30 Minuten.
    1 Block fester Tofu
  • In der Zwischenzeit die Marinade vorbereiten und alle Zutaten zusammenrühren.
    3 EL Sojasoße, 2 EL Ahornsirup, 1 EL Balsamico, 2 TL Dijon-Senf, 1 TL Liquid Smoke/Flüssigrauch, 1 Knoblauchzehe
  • Tofu in längliche Scheiben schneiden und in eine Auflaufform legen.
  • Soße darüber gießen und für 1 Stunde im Kühlschrank marinieren, zwischendrin einmal wenden. Ich würde aber empfehlen, den Tofu über Nacht zu marinieren. Wenn du Holzspieße nutzt, lasse sie auch einige Zeit in Wasser einweichen, damit sie auf dem Grill nicht so leicht anbrennen.
  • Tofu-Scheiben auf Holzspieße tun und von beiden Seiten anbraten, bis die Soße dunkler wird und leicht karamellisiert.
Schlagworte Grillen, vegan, vegetarisch

Vegetarisch grillen: Soja und Seitan

Neben Tofu lässt sich aus Soja noch viel mehr machen. Viele Fleischersatzprodukte wie beispielsweise kleine Schnitzel oder Würstchen bestehen aus Soja. Soja hat einen recht hohen Eiweißgehalt, weswegen viele Vegetarier und Vegetarierinnen diese Quelle nutzen, um ihren Eiweißhaushalt auszugleichen.

Auch Seitan hat es in den vergangenen Jahren ins Regal der Supermärkte geschafft. Und zwar ebenfalls in Form von Medaillons oder Steaks. Seitan gewinnen Hersteller aus Weizenmehl, das sie mit Wasser vermischen und zu einem Teig verkneten. Das wiederholen die Hersteller einige Male und mischen den Teig immer wieder mit Wasser aus. So verliert er mit der Zeit die im Weizenmehl enthaltene Stärke. Zurück bleibt eine Masse, die recht fest ist und viel Gluten enthält. Diese Masse schmeckt allerdings nach wenig, weswegen das Zauberwort auch hier Marinade lautet. Seitan kannst du tatsächlich auch leicht selbst herstellen.

Hast du Gäste, die unter Zöliakie oder einer Glutenunverträglichkeit leiden, weise sie am besten darauf hin, dass der Fleischersatz nichts für sie ist. Auch in Soja-Produkten kann Gluten enthalten sein. Ein Tipp von uns: Kaufe am besten immer noch Grillkäse ein, dann bist du auf der sicheren Seite. Halloumi eignet sich wunderbar und bringt Gesprächsstoff in die Runde: Denn was bricht mehr das Eis als quietschender Käse zwischen den Zähnen?

Vegetarisch grillen: Das Rezept solltest du unbedingt testen!

Nicht nur die Marinade setzt dein Gemüse in Szene, vegetarische Grillideen sind weitaus vielfältiger. Wie wäre es zum Beispiel mit einer knackigen, roten, gefüllten Ochsenherztomate? Schneide dafür den Kopf der Tomate ab und hülle sie aus. Dann füllst du das Innere mit Grillkäse, würzt alles gut und legst als Topping ein paar Pinienkerne drauf. Lass sowohl den unteren als auch den oberen Teil der Tomate auf einer Grillschale bei 180 Grad Celsius etwa 15 Minuten garen. In den letzten fünf Minuten packst du den kleinen Tomatendeckel noch auf die Tomate drauf. Besonders aromatisch schmeckt das Ganze, wenn du die Pinienkerne vor dem Essen in einer Pfanne leicht röstest.

Weitere Rezept-Ideen findest du im Buch „Alle lieben Gemüse“ der Bayrischen Landfrauen.