Rezept: würziges Rucola-Pesto mit Microgreens
Ein Rucola-Pesto zur Pasta? Mit frischen Microgreens wird die Soße noch viel feiner. Und für mich zur Gelegenheit, um über Küchenmixer zu grübeln.
Mit diesem Rucola-Pesto habe ich mal wieder einen Punkt auf der To-Do-Liste meines Lebens abgehakt – ein Produkt, das ich sonst abgepackt kaufe, wurde erfolgreich selbst hergestellt. Die verschiedenen Microgreens in meiner Küche bieten sich dafür perfekt als Zutat an. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich das kleine Grünzeug bis vor Kurzem gar nicht kannte. Da bin ich erfahrungsgemäß auch nicht die Einzige. So ganz unter uns muss ich dir jetzt aber ein Geständnis machen. Es gab eine Zeit, und die ist gar nicht lange her – da wusste ich nicht, was Pesto ist.
Nudeln mit Pesto: Der Klassiker aus dem Studentenwohnheim
Bei meinen Eltern aßen wir zu Nudeln immer nur Bolognese oder einer anderen Tomatensoße. Als ich mich aufmachte, um studieren zu gehen, wurde ich mit der Kochfaulheit meiner Kommilitonen und Mitbewohner konfrontiert. Diese griff allzu schnell auf mich über: Wenn die Mensa nichts Besseres hergab, aß ich beinahe nur noch Nudeln mit Tomatensoße. Zu meinem Glück lernte ich in den Studenten-WGs dann doch Pesto kennen. Das muss man ja im Gegensatz zur Tomatensoße nicht mal erwärmen.
Mittlerweile habe ich diese Phase längst überwunden. Mein Speiseplan sieht wieder wesentlich abwechslungsreicher aus, in der Küche probiere gerne herum. Trotzdem habe ich außer einem leider missglückten Gartenkräuter-Pesto mit Giersch noch kein Pesto selbst gemacht. Dank meiner Ernte vom Fensterbrett habe ich das endlich geändert.

Ist mein Rucola-Pesto vegan oder vegetarisch? Keins von beidem!
Vegetarierin bin ich schon seit einigen Jahren, fast mehr aus Gewohnheit denn aus einhundertprozentiger Überzeugung. Pesto müsste doch vegetarisch sein? Tatsächlich stellt man Pesto Genovese aus Norditalien mit echtem Parmesan her. Und der ist nicht vegetarisch. Bei der Herstellung von einigen Käsesorten wird tierisches Lab eingesetzt, welches man aus dem Magen von Kälbern gewinnt. Die übrigen Zutaten des traditionellen Pestos, nämlich Basilikum, Knoblauch, Pinienkerne und Olivenöl, sind zwar pflanzlich, das Endprodukt ist dennoch nicht vegetarisch.
Es gibt aber Alternativen zu Parmesan, die auch Vegetarier genießen können, zum Beispiel den ebenfalls italienischen Hartkäse Montello. Viele Hersteller haben aufgrund der vorhandenen Nachfrage sowieso vegetarisches oder gleich veganes Pesto im Angebot, das ganz ohne Käse auskommt. Für den typischen Geschmack mischt man dann etwa Cashewkerne und Hefeflocken bei.

Die meisten Pestos, die man im Supermarkt kauft, sind ohnehin nicht gerade traditionell. Da kommt statt italienischem Olivenöl griechisches zum Einsatz, Cashews ersetzen die Pinienkerne und Petersilie das Basilikum. Bei selbst gemachtem Pesto verwendet man gerne Wildkräuter wie Bärlauch, Brennnessel oder eben Giersch. Nun ja, diesmal habe mich für ein Rucola-Pesto mit Microgreens entschieden.
Rezept: Rucola-Pesto mit Microgreens

Rucola-Pesto mit Microgreens
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Zutaten
- 100 ml Olivenöl
- 60 g Rucola
- 15 g Microgreens Rucola oder andere deiner Wahl
- 15 g Parmesan oder anderen (vegetarischen) Hartkäse
- 35 g Pinienkerne
- 1 – 2 Zehen Knoblauch nach Geschmack
- 1 EL Zitronensaft
- Salz und Pfeffer
Anleitung
- Wasche zunächst den Rucola, schüttle ihn trocken und entferne die längeren Stiele.
- Röste dann die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett, bis sie von allen Seiten leicht gebräunt sind. Schütte sie in ein anderes Behältnis und lasse sie kalt werden.
- Würfle den Parmesan und schäle den Knoblauch. Ernte jetzt, am besten ganz frisch, die Microgreens von deiner Fensterbank. Lass noch ein paar Keimlinge zur Deko übrig.
- Gib nun alle Zutaten in den Küchenmixer, gieße sie mit Olivenöl auf und püriere sie, bis eine homogene Masse entstanden ist. Ohne Mixer kannst du auch einfach einen Pürierstab verwenden
- Schmecke das Pesto mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft ab. Und fertig!
Notizen
Mal im Ernst: Welchen Mixer brauche ich wirklich?
Was ich schon alles präsentiert bekommen habe: Standmixer und Handmixer. Die reimen sich. Stabmixer und Pürierstäbe. Das ist, glaube ich, dasselbe. Küchenmaschinen mit 750 Funktionen, die aber 750 € kosten – ganz zu schweigen vom heißgeliebten Thermomix meiner Tante. Was soll ich mir denn noch alles anschaffen, nur um Suppen und Plätzchenteig zu verrühren?
In der Welt der Küchengeräte kann man ganz schön versacken. Wer aber weder besonders viel Platz und noch keine Ambitionen hat, Sterneköchin zu werden und außerdem noch kein Glück im Lotto hatte, dem empfehle ich: ein Handmixer und ein Pürierstab passen in jede kleine Schublade des Küchenschranks. Mit ihnen lassen sich sowohl sämtliche Teige und Dessert als auch alle mir bekannten Smoothies, Soßen und Suppen zubereiten. Sauber machen kann man beide schnell, preiswert sind sie obendrein – immerhin so treffe ich einen Jackpot!
Einen Standmixer hatte ich sogar mal. Damals versuchte ich mich in der veganen Ernährung und wollte meine Hafermilch selber machen. Dieser Vorsatz hielt nicht lange vor. Schon bald verstaubte der Mixer in der Ecke der Abstellkammer, direkt neben dem Entsafter meiner damaligen Mitbewohnerin. Irgendwann erbarmte ich mich und verkaufte das armselige Gerät weiter.
Wie stehst du zu Pürierstäben, Mixern und anderen Küchengeräten? Schreib uns gerne auf Instagram. ;)!