Rezept: Spekulatius backen mit 5 schnellen Fakten zum würzigen Weihnachtsgebäck
Der Spekulatius gehört zu unseren absoluten Lieblingskeksen! Wie viel weißt du schon über die gut gewürzte Weihnachtsspezialität?
An welches Gebäck denkst du zuerst, wenn es auf Weihnachten zugeht? Vielleicht an Elisenlebkuchen, original nur aus Nürnberg? An Omas selbstgebackenen Heidesand und Muttis Butterplätzchen? Oder eben doch an den nächsten Klassiker: Spekulatius. Auch in unserer Redaktion ist Spekulatius untrennbar mit der Adventszeit verbunden. Daher haben wir für dich ein paar interessante Fakten zu diesem typischen Weihnachtskeks herausgesucht. Am Ende findest du natürlich noch unser Rezept für die leckeren Kekse!
1. Eher unsicher: die (Wort)Herkunft des Spekulatius
Es ist nicht abschließend geklärt, wo das Spekulatius-Gebäck eigentlich herkommt. So einige Gegenden beanspruchen für sich, die „Erfinder“ des Spekulatius zu sein. Darunter befinden sich verschiedene Regionen in Nord- und Westdeutschland. Wahrscheinlich kommt der Spekulatius aber aus den Niederlanden, von wo aus er über die Grenzen nach Deutschland, Belgien und sogar Indonesien geschwappt ist.
Traditionell wurde der Spekulatius zum Tag des Heiligen Nikolaus am sechsten Dezember gegessen. Auch der Ursprung des Wortes „Spekulatius“ hat möglicherweise einen Bezug zu ihm. Im niederländischen ist „Speculator“ nämlich ein Beiname des Heiligen. Für das Gebäck wurde daraus „speculoos“, woraus im Hochdeutschen wiederum „Spekulatius“ wurde. Eventuell stammt die Bezeichnung aber auch vom lateinischen Wort „speculum“, was Spiegel oder Abbild bedeutet und sich auf die Holzformen bezieht, mit denen man Spekulatius ursprünglich herstellte.
2. Ziemlich kompliziert: die traditionelle Herstellung
Die Modeln, wie die Formen heißen, stellte man früher aus Obstbaumhölzern her. Am verbreitetsten waren Modeln aus Kirschbaum, Birnbaum oder Pflaume. Besonders hochwertig und teuer waren diejenigen aus Buchsbaum. Die Bäcker drückten den Spekulatiusteig in die Formen. Überschüssigen Teig zogen sie mit einem Draht ab. Die rohen Kekse klopften sie aus den Modeln und buken sie goldbraun.
Heute macht aber kaum jemand mehr auf diese traditionelle Weise Spekulatius, höchstens noch beim Hobbybacken zuhause. In Bäckereien gibt es dagegen Walzen, die viele Kekse gleichzeitig herstellen können. Günstiger Spekulatius aus dem Supermarkt wird maschinell produziert.
3. Spekulatius war früher extrem teuer
Nicht nur wegen der aufwendigen Handarbeit war Spekulatius keine Massenware für die Allgemeinheit, sondern feines Gebäck für die Oberschicht. Kardamom, Nelken und Zimt sind die Zutaten, die klassischen Spekulatius ausmachen. Diese Gewürze, die aus Fernost kamen, waren sehr teuer und daher nur für die wenigsten Menschen erschwinglich. Schließlich nahm man dafür früher ganze Weltreisen in Kauf. Ein Qualitätsmerkmal bis heute ist dagegen die Dicke des Spekulatius. Je dünner und feiner der Teig ausgerollt und verarbeitet wird, desto besser und hochwertiger soll der Spekulatius sein.
4. Klassisch aktuelle Motive
Kennt man die Herkunft des Spekulatius, überraschen auch die klassischen Motive nicht. Üblich sind in den Niederlanden und Belgien eigentlich Formen, die die Geschichte des Heiligen Nikolaus zeigen. So kann man die Sage anhand des Gebäcks erzählen.
Aber auch viele aktuelle Motive kommen klassisch daher. Bei gekauftem Spekulatius dominieren Bildchen, die als typisch niederländisch oder deutsch gelten. Die Windmühle und das Bauernhaus sind dabei wahrscheinlich die beliebtesten.
5. Verschiedenste Varianten Spekulatius
Wo wir gerade bei beliebtesten Motiven sind: Die populärste Version des Spekulatius ist die gewürzte Variante. Aber sicher kennst du auch Mandelspekulatius, der an der Unterseite mit feinen Mandelblättchen belegt ist. Oder Butterspekulatius, der so zart auf der Zunge schmilzt.
Wenn du selbst bäckst, könntest du ja auch mal etwas Außergewöhnliches probieren wie Bananen- oder Apfelspekulatius. Für die größten Enthusiasten unter uns gibt es auch Rezepte für Spekulatius-Tiramisu, Spekulatius-Torten oder, plötzlich sommerlich, Spekulatius-Eis. Wer Nutella als süßen Brotaufstrich satthat, kann sich außerdem niederländische Spekulatius-Creme auf den Toast schmieren.
Spekulatius selber backen
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Zutaten
- 150 g Butter
- 125 g brauner Zucker
- 1 Ei
- 1 TL Zimt
- 1 Prise gemahlene Nelken
- 1 Prise Kardamom
- 1 TL Schale einer unbehandelten Zitrone
- 60 g gemahlene Mandeln
- 250 g Mehl
- 1 TL Backpuler
- Wer mag: Mandelblättchen und Kuvertüre
- Mehl zum Ausstreuen
Anleitung
- Backofen auf 200 °C vorheizen.
- Butter, Zucker und Ei mit dem Handrührgerät schaumig schlagen und dann Zimt, Nelken, Kardamom, Zitronenschale und Mandeln zugeben.
- Mehl und Backpulver mischen und unter den Teig kneten. Teig in Folie wickeln und vier Stunden kaltstellen.
- Nach der Ruhezeit den Teig dünn ausrollen. Falls ihr echte Spekulatiusformen habt, streut diese mit Mehl aus, drückt den Teig hinein und schneidet die Kekse mit einem Messer aus.
- Danach Spekulatius auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Alternativkönnt ihr einfach andere Ausstechförmchen nutzen oder Rechtecke aus dem Teigschneiden.
- Spekulatius danach für 10 bis 15 Minuten bei etwa 160 °C (Umluft) oder 180 °C (Ober- und Unterhitze) backen.
- Nach dem Backen gut auskühlen lassen und nach Wunsch mit Kuvertüre und Mandeln verzieren.
Mmh, wonach steht dir jetzt der Geschmack?
Wie ist es bei dir: Gibt es schon Spekulatius? Hältst du es wie unsere holländischen Nachbarn und isst das Gebäck nur zu Nikolaus? Steht der Spekulatius seit September in deiner Küche oder sogar, wie in Indonesien üblich, das ganze Jahr über?
Was bäckst du sonst noch gerne zu Weihnachten? Erzähl es uns gerne über unsere Social-Media-Kanäle! Ich bin, so ganz unter uns, gar kein großer Fan des Backens, weder während der Adventszeit noch im restlichen Jahr. Wenn ich mal etwas backe, dann sind es eher Zimtschnecken, weil ich so ein großer Fan von Schweden bin.