Rosenkrankheiten: Oft sind Schädlinge die Ursache

Rosen gehören mit zu den schönsten Pflanzen auf dem Balkon. Damit sie nicht von Rosenkrankheiten erwischt werden, haben wir hier einige Pflegetipps für dich!

Habe keine Angst, Rosen in dein grünes Repertoire aufzunehmen und dich mit ihrer Pflege zu beschäftigen. So kannst du nämlich dein Pflanzengespür trainieren und das kommt letztlich auch deinen anderen Balkonbewohnern zugute.

Es kann allerdings gut sein, dass es nicht alle Rosen direkt im ersten Jahr schaffen. Denn Rosenkrankheiten sind leider auch ein Aspekt, mit dem du dich auseinandersetzen musst. Für eine gesunde Rose braucht es nämlich nicht nur die richtige Temperatur und den richtigen Dünger. Auch der Rückschnitt, der Standort und die Topfgröße haben einen Einfluss auf die Gesundheit deiner Pflanze.

Rosenkrankheiten: So fühlen sich deine Pflanzen wohl

Du hilfst den Rosen schon sehr, wenn du sie präventiv vor Rosenkrankheiten schützt. Das gelingt dir unter anderem, indem du ihnen ausreichend Platz im Topf bietest. Rosen bilden Pfahlwurzeln, also Wurzeln, die nach unten wachsen, und brauchen deswegen viel Platz. Der neue Topf deiner Rose sollte also mindestens 50 Zentimeter hoch sein. So gibst du der Rose die Möglichkeit, sich richtig zu entfalten.

Wie bei jeder anderen Balkonpflanze braucht der Topf unten außerdem ein Loch, auf den du eine umgedrehte Tonscherbe legst. Darauf füllst du eine Drainageschicht aus Blähton, mit der du Staunässe verhinderst. Wenn später mal zu viel Gießwasser im Topf sein sollte, kann es einfach ablaufen. Beim Einkaufen im Gartencenter packst du am besten spezielle Rosenerde in deinen Einkaufswagen, mit der du dann den Topf befüllst. Rosen haben einen besonders hohen Nährstoffverbrauch, sodass du auf diese spezielle Erde nicht verzichten solltest.

Es lohnt sich außerdem, Rosen mit dem ADR-Siegel zu kaufen. ADR steht für „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“ und zeichnet besonders robuste Arten aus. So hast du ein bisschen mehr Sicherheit, dass deine Rose nicht zu empfindlich gegenüber Krankheiten ist.

Rosenkrankheiten: Richtig einpflanzen, gießen und düngen

Dann schau dir deine Rose genau an: Zwischen Wurzeln und Trieb gibt es eine verdickte Stelle, die sogenannte Veredlungsstelle. Sie muss etwa fünf Zentimeter tief in der Topferde stehen.

Ist deine Rose in ein passendes Gefäß umgetopft, kannst du die Rose angießen. Achte in der darauffolgenden Zeit darauf, dass die Rose immer genügend Wasser bekommt. Übertreibe es aber auch nicht, sonst faulen die Wurzeln weg. Apropos Wurzeln: Alle vier Jahre braucht deine Rose einen größeren Topf. Ihren alten hat sie bis dahin komplett mit Wurzeln durchzogen.

Beim Düngen musst du besonders in den Monaten, wo die Rose wächst und blüht, Disziplin beweisen. Da braucht deine Pflanze etwa einmal pro Woche eine Dosis Flüssigdünger, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Rosen lieben Wenn dann der Winter kommt, schiebst du den Rosentopf in eine geschützte Ecke des Balkons und schneidest die Triebe ein wenig ab. Jutestoff und eine Unterlage aus Styropor schützen die Pflanze vor Frost.

Rosen lieben es übrigens auch, regelmäßig Kaffeesatz als Dünger zu erhalten:

Rosenkrankheiten: Diese fünf solltest du kennen

Selbst wenn du alles penibel beachtest, kann sich deine Pflanze immer noch Rosenkrankheiten einfangen. Das ist nicht weiter schlimm, wenn du sie schnell erkennst und handeln kannst.

Diese fünf Rosenkrankheiten kommen besonders häufig vor:

  • Sternrußtau
  • Echter Mehltau
  • Rosenrost
  • Große Rosenblattlaus
  • Rosenzikade

Bei den letzten beiden Krankheiten handelt es sich um einen Schädlingsbefall, der deine Rose erheblich schwächen kann. Die anderen Krankheiten haben Pilze als Ursache. Um die Krankheiten wieder in den Griff zu bekommen, braucht es also unterschiedliche Herangehensweise.

Rosenkrankheiten gelbe Blätter mit dunklen Stellen
Sternenrußtau ist eine Pilzkrankheit an Rosen. © Christiane – stock.adobe.com

Rosenkrankheiten: Sternrußtau besonders verbreitet

Entdeckst du an den Blättern deiner Rose große, grauschwarze Flecken, deren Umgebung gelblich gefärbt ist, solltest du nicht zu lange zögern. Dann hat deine Rose sicher der Sternrußtau im Griff. Diese Krankheit entsteht durch einen Pilz, der in den Blättern am oder im Boden überwintert. Der Pilz bewirkt, dass deine Rose im Laufe des Jahres fast alle Blätter abwirft und allgemein sehr schwach wird.

Um das zu verhindern, kannst du auf ein Fungizid zurückgreifen. Dafür musst du aber nicht unbedingt die Chemiekeule auspacken, sondern kannst dir auch ein eigenes, umweltfreundliches Mittel mischen. Dazu gehören zum Beispiel Knoblauchbrühe oder Beinwellbrühe. Am effektivsten wirken die Mittel, wenn du deine Rose damit drei Mal im Abstand von sieben Tagen einsprühst. Und vergiss nicht: Knips die befallenen Blätter ab oder sammle sie vom Boden ab, sonst beginnt die Krankheit im nächsten Jahr von vorne.

Im darauffolgenden Jahr kannst du vorbeugend schon mit der Behandlung bei Blattaustrieb beginnen. Sprühe die Blätter in den ersten zwei Wochen mehrfach ein, das hält die Pilze fern.

Rosenkrankheiten: Blätter mit weißer Schicht
Ist es über 20 Grad und feucht, fühlt sich der Echte Mehltau besonders wohl und breitet sich rasant aus. © i-am-helen – stock.adobe.com

Rosenkrankheiten: Echter Mehltau zeigt sich durch mehligen Belag

Ist es über 20 Grad und feucht, fühlt sich der Echte Mehltau besonders wohl und breitet sich rasant aus. Ab Juni solltest du also wachsam sein, dann steht der Schönwetterpilz in den Startlöchern. Ist deine Rose betroffen, dann sehen ihre Blätter bald darauf aus, als wären sie von einem weißen, pelzig-mehligen Schimmel überzogen.

Vorbeugend kannst du beispielsweise darauf achten, keinen Dünger zu verwenden, der sehr stickstoffreich ist. Außerdem kannst du deine Rose mit einer Mischung aus einem Teil Vollmilch und acht Teilen Wasser besprühen. Das macht die Pflanze etwas robuster.

Befallene Blätter müssen immer im Restmüll landen – die Pilzsporen überleben teils über ein Jahr und können sich im Boden weiterverbreiten.

Rosenkrankheiten:: Blätter mit gelben Punkten
Rosenrost entsteht vor allem bei Feuchtigkeit. © Floki – stock.adobe.com

Rosenkrankheiten: Rosenrost liebt Feuchtigkeit

Die erste und wichtigste Regel im Kampf gegen Rosenrost lautet: lüften! Rosenrost entsteht vor allem bei Feuchtigkeit. Stehen Pflanzen zu nah beieinander und bekommen keine Luft, entsteht das perfekte Klima für diese Rosenkrankheit. Es hilft auch, die Krone der Rose von Zeit zu Zeit auszulichten, so stellst du sicher, dass die Pflanze sich mit ihren eigenen Blättern nicht in Schwierigkeiten bringt.

Die Blätter der Rose bekommt bei einem Befall rostrote oder orangene Punkte, erst auf der Unterseite, etwas später auch auf der Blattoberseite. Entferne schnell alle befallenen Blätter und entsorge sie im Restmüll. Im nächsten Frühjahr hilfst du der Rose dann, wenn du ihr einen Rückschnitt verpasst. Ist der Befall zu sehr fortgeschritten, helfen in der Regel nur noch Fungizide.

Kleine Läuse an Rosen
Die große Rosenblattlaus ist etwa vier Millimeter groß und grün. © orestligetka – stock.adobe.com

Rosenkrankheiten: Große Rosenblattlaus übernimmt die Kontrolle

Bekommst du Besuch von etwa vier Millimeter großen, grünen Tierchen auf deiner Rose, ist mit ziemlicher Sicherheit die Große Rosenblattlaus eingezogen. Besonders gerne sitzt sie auf den Blättern, den Knospen oder frischen Trieben. Das Problem an der Großen Rosenblattlaus ist das klebende Sekret, das sie absondern. Das macht deiner Rose ziemlich zu schaffen.

Mische am besten einen Brennnesselsud zusammen und besprühe die Rose damit. Chemische Mittel sollten auf keinen Fall zum Einsatz kommen, denn die Pflanze kann das Sekret der Blattläuse zwar nicht vertragen. Dafür lieben es aber Marienkäfer, die die Rose bei einem Blattlausbefall gezielt anfliegen, um sich davon zu ernähren.

Weiße Tierchen an Rosen blättern
Die Larven der Rosenzikade tummelt sich auch sehr gerne auf deinen Rosenblättern. © Tomasz – stock.adobe.com

Rosenkrankheiten: Rosenzikade zieht Larven auf Rosen groß

Die Larven der Rosenzikade tummelt sich auch sehr gerne auf deinen Rosenblättern. Sie verursachen winzige weiße bis cremefarbene Punkte auf den Blättern der Rose, indem sie das Grün aus den Blättern heraussaugen. Dadurch ernähren sie sich, schaden der Pflanze aber erheblich. Im schlimmsten Fall fallen die Blätter vertrocknet herab. Neemöl hilft bei einem Befall, Nützlinge wie Käfer können den Pflanzen aber ebenfalls zur Hilfe eilen. Ein schönes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, nicht nur den Garten, sondern auch den Balkon möglichst naturnah zu gestalten. Nur so kann ein ökologisches Gleichgewicht entstehen, bei dem sich Nützlinge ebenfalls um die Pflanzenpflege kümmern.