Urlaubszeit – wohin mit den Zimmerpflanzen?

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Dauert die Reise länger als eine Woche, stehen viele vor der schwierigen Frage: Wer kümmert sich um meine Pflanzen? Auch für mich ist das jedes Jahr eine große Herausforderung. In diesem Jahr eine Nummer größer, denn wir sind ganze zwei Monate unterwegs. Da hilft keine künstliche Bewässerung. Welche Möglichkeiten es für die Pflanzenpflege in dieser Zeit gibt und wer sich letztendlich um meinen Dschungel kümmert, verrate ich dir hier.

Ich liebe Reisen. Manchmal einfach übers Wochenende, manchmal für zwei Wochen, am liebsten mindestens einen Monat. Dann kann ich so richtig abschalten und mich total fallen lassen. In diesem Jahr geht es für uns mit dem neu ausgebauten Van nach Großbritannien. Unsere Wohnung haben wir während dieser Zeit untervermietet. Hört sich gut an? Find ich auch. Wäre da nicht das Problem mit den Pflanzen. Denn in diesem Fall kann schon einmal niemand zum Gießen vorbeikommen. Den Untermietern alles anvertrauen? Für mich keine Option. Was also tun? Darüber habe ich mir lange den Kopf zerbrochen und letztendlich eine ziemlich gute Lösung gefunden. Dazu aber später mehr.

Urlaubszeit – Diese Pflanzen kommen auch mal ohne dich aus

Es könnte so schön sein, hätte ich nur Pflanzen, die so genügsam sind wie folgende meiner Exemplare: Die Efeutute, der Bogenhanf, die Hoya und die Glücksfeder. Sie wachsen hervorragend in dunklen Ecken, meckern auch bei drei Monaten ohne Wasser kaum und sehen obendrein noch schön aus. Manchmal frage ich mich, wieso ich nicht nur solche Exemplare Zuhause habe. Wäre mir wahrscheinlich zu langweilig. 😉

Hoya in Ampel am Fenster
Ein bisschen Urlaub ist doch kein Thema für die pflegeleichte Hoya. © Eva Goldschald

Stattdessen besteht der größte Teil meiner Sammlung aus schönen Stücken, die mindestens einmal pro Woche gegossen werden wollen. An heißen Sommertagen beinah alle zwei Tage. Dazu sollte man hie und da ihre Blätter und Wurzeln checken, sie abduschen und, ja ich mache es wirklich, sie loben, wenn sie ein neues Blatt bekommen. All das fällt weg, zumindest für die zwei Monate, in denen wir unterwegs sind.

Urlaubszeit – Weniger ist mehr

Bevor du dir Gedanken machst, ob deine Pflanzen während deines Urlaubs vertrocknen, sage ich dir: Alles halb so wild.

Im Endeffekt ist es besser, die Erde mal komplett austrocknen zu lassen, anstatt sie zu übergießen. So eine Pflanze übersteht Durststrecken viel besser als du denkst. Womit wir schon beim nächsten Punkt wären: Zu viel gießen. Als wir vor zwei Jahren für drei Wochen unterwegs waren, kümmerte sich meine beste Freundin um meine Zimmerpflanzen. Perfekte Lösung, dachte ich, sie wohnt schließlich im selben Haus. Allerdings hatte ich sie nicht gefragt, wie gut sie sich mit Pflanzen auskennt. Letztendlich waren bei unserer Rückkehr alle Töpfe randvoll mit Wasser, einige Pflanzen schon verfault, andere im Überlebenskampf.

Sie hatte einfach viel zu viel gegossen, sodass teilweise das Wasser aus den Untersetzern lief und der Parkettboden Wellen schlug. Ja, wirklich. Als ich sie danach fragte, sagte sie mir, sie hätte ja gar keinen grünen Daumen. Diese Info wäre vor der Reise Goldwert gewesen. Drei Pflanzen haben es damals nicht geschafft, der Rest durfte eine Woche ohne Übertopf in der Sonne trocknen und hat überlebt. Seitdem habe ich mir geschworen, meine Pflanzen nur von denen pflegen zu lassen, die wenigstens etwas Ahnung haben. Deshalb auch ein klares Nein dazu, dass ich einfach alle dem Untermieter überlasse.

Urlaubszeit – Viele Optionen, aber was funktioniert wirklich?

Recherchiert man im Internet, erscheinen viele Lösungen zur Pflanzenpflege während des Urlaubs. Einige funktionieren tatsächlich, allerdings meistens nicht länger als zwei, maximal drei Wochen Abwesenheit.

  • Pflanzen an einen dunklen Ort stellen und vor der Abreise ausgiebig gießen.
  • Töpfe in die Badewanne stellen und diese bis etwa drei Zentimeter mit Wasser füllen. So saugen die Pflanzen das benötigte Wasser von unten auf.
  • Ein Loch in den Deckel einer Plastikflasche bohren, mit Wasser füllen und kopfüber in die Erde stellen.
  • Alle Blüten abschneiden, damit die Pflanzen weniger Wasser brauchen.
  • Alle Pflanzen, wenn vorhanden, in den Garten stellen und vom Regen natürlich wässern lassen. Unbedingt einen Topf mit Loch am Boden verwenden, damit das Wasser abfließen kann.
  • Tonkegel verwenden.*
  • „Urlaubsvertretung“ organisieren, die nach Hause kommt.

Alle diese Gadgets und Alltagstipps sind gut, vorausgesetzt man ist nicht so lange weg wie ich und niemand anderes wohnt in den eigenen vier Wänden. In meinem Fall war also keine der Lösungen passend. Was also tun?

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Urlaubszeit – Ab ins Pflanzenhotel

Klingt schräg, gibt es aber wirklich. Sogenannte Pflanzenhotels sind eigentlich dafür gedacht, Sommergewächse zu überwintern, wenn man Zuhause keinen Platz hat. Das funktioniert quasi identisch wie Winter- oder Sommerreifen beim Autohändler zu lagern. Wer aber nett fragt, kann sicher einige Pflanzen bei der Gärtnerei des Vertrauens während des Urlaubs unterbringen. Aber Vorsicht, spontan geht das nicht. Man muss schon einige Wochen oder gar Monate im Voraus anfragen. Ein Beispiel wäre diese große Gärtnerei: pflanzenhotel.net.

Urlaubszeit – meine Lösung für zwei Monate on the road

Der Sache mit der selbstgebauten Bewässerung vertraue ich nicht, den Untermietern auch nicht und eine extra Pflegestelle ist mir echt zu teuer. Da ergab sich die Möglichkeit die so nahe liegt, aber natürlich auch nicht bei jedem funktioniert: meine Mama hat fast alle Pflanzen aufgenommen. Bis auf die unkomplizierten Exemplare sind alle Pflanzen Ende Juni einmal umgezogen. Das war einerseits etwas schwer für mich, andererseits ziemlich befreiend.

Schließlich mussten wir die Wohnung mal ordentlich für den neuen Mieter putzen. Pflanzen nehmen dabei nicht nur ziemlich viel Platz weg, sondern sorgen auch für ordentlich Schmutz in der Bude. Es war also echt befreiend, die ganzen Pflanzen einmal in den Van zu packen und ein paar Kilometer weiter wieder auszuladen. Bogenhanf und weitere pflegeleichte Pflanzen sind allerdings Zuhause geblieben, die werden einfach gar nicht gegossen während meiner Abwesenheit. Und auch die beiden großen Ficusbäume durften bleiben. Aus Erfahrung schadet denen ein Standortwechsel mehr als zu wenig Wasser. Obendrein wäre im Wintergarten meiner Mama wirklich kein Platz mehr gewesen.

Ein paar Pflanzen dürfen bleiben. © Eva Goldschald

In den letzten Tagen kam mir mehr und mehr der Gedanke, mich nach dem Urlaub von einigen Pflanzen zu trennen. So schön sie auch sind, so aufgeräumt und clean gefällt mir unsere Wohnung fast besser. Ob ich es dann wirklich tun werde, ist die andere Frage. Immerhin habe ich kurz vor dem Urlaub etwas getan, was man überhaupt nicht tun sollte: Ich habe mir noch eine weitere Pflanze gekauft. Einen Hibiskus Variegata. War aber auch einfach zu schön, um ihn stehenzulassen.

Urlaubszeit – Tipps für Pflanzenfreunde im Überblick

Nicht jede(r) ist zwei Monate weg oder hat Eltern, die sich um die Pflanzen kümmern. Deshalb kommen hier noch einmal alle Möglichkeiten im Überblick:

  • Freunde, Familie MIT grünem Daumen fragen, ob sie die Pflanzen gießen können.
  • Pflanzen mit den oben genannten Optionen während der Abwesenheit bewässern.
  • Pflanzen beim Gärtner abgeben.
  • Urlaubsfee buchen: Die gießt nicht nur Pflanzen, sondern holt auch die Post aus dem Briefkasten oder kümmert sich um Haustiere. Zum Beispiel hier https://dieurlaubsfee.com.
  • Pflanzen davor ordentlich gießen, Blüten schneiden und hoffen (nur bei maximal 2 Wochen Abwesenheit möglich
  • Pflanzen in den Garten oder auf den Balkon stellen und dem Regen überlassen.
  • Bei der Rückkehr alle Pflanzen checken, ordentlich wässern oder sogar abduschen.
Zimmerpflanzen Wohnung
Pflegeleichte Zimmerpflanzen kommen auch einige Zeit alleine zurecht. © Eva Goldschald