Pflegeleichte Pflanzen: Prachtvoller Wuchs ganz ohne grünen Daumen

Immer mehr Menschen wünschen sich einen Urban Jungle und pflegeleichte Pflanzen. Das Angebot ist einfach zu vielseitig und verlockend. Doch längst nicht jeder, der Pflanzen besitzt, hat auch ein Händchen dafür. Wir zeigen dir, welche Pflanzen mit wenig Pflege und Aufwand bei dir überleben und verraten, worauf auch die einfachsten Gewächse nicht verzichten können.

Es ist oft nicht leicht mit den schönen Dingen. Da kauft man sich vermeintlich pflegeleichte Pflanzen, schenkt ihnen ein Zuhause, einen wunderbaren Platz, genug Licht, aber nicht zu grell. Gießt regelmäßig und trotzdem lassen sie die Blätter hängen, werfen Blüten ab oder werden gleich komplett braun. Man hat doch alles getan, woran liegt es nur? Glaub mir, auch ich habe mir diese Fragen schon oft gestellt.

Letztendlich habe ich mir diese Pflanze dann nicht nochmal gekauft. Dann soll es so sein, dachte ich und habe mich nach Alternativen umgesehen. Uns siehe da, die gibt es zuhauf. Pflegeleichte Pflanzen, die dir verzeihen, wenn du sie mal vergisst, die nicht gleich beleidigt sind, weil sie zu hell oder dunkel stehen oder denen die Luftfeuchtigkeit einfach mal komplett egal ist.

Pflegeleichte Pflanzen
Pflegeleichte Pflanzen: Die Glücksfeder ist quasi unkaputtbar. © Eva Goldschald

Pflegeleichte Pflanzen: Die wichtigsten Handgriffe für zufriedene Pflanzen

Pflanzen leben, ganz sich selbst kann man sie also nicht überlassen. Zumindest die Grundbedürfnisse wie Wasser, ab und zu Dünger oder ein halbwegs passabler Standort müssen gegeben sein, damit die Pflanze bei dir überlebt. Das ist aber alles viel einfacher als gedacht. Wenn du gießt, prüfst du beispielsweise vorab mit dem Finger, ob die Erde noch feucht ist. Bleibt keine Erde am Finger kleben, stellst du die Pflanze unters Wasser und lässt sie komplett abtropfen. So gibt es keine Staunässe, aber die Erde wird trotzdem gleichmäßig durchfeuchtet.

Der Hier-fühlt-sich-jede-Pflanze-wohl-Standort befindet sich am Ostfenster. Die Sonne geht dort morgens auf und scheint etwa bis Mittag. Die Pflanzen sind also keiner direkten Mittagssonne ausgesetzt und bekommen trotzdem ausreichend Licht. Wenn du deine Pflanze jedes halbe Jahr düngst, reicht das aus. Im Sommer vertragen sie etwas öfter Dünger als im Winter. Sobald die Wurzeln zu sehr aus dem Topf wachsen, ist es Zeit umzutopfen.

Pflegeleichte Pflanzen: Welche Rolle das Aussehen spielt

Dicke, fast fleischige Blätter, ein dicker Stamm – das sind Anzeichen, dass deine Pflanze recht lange Wasser speichern kann. Du musst also weniger gießen. Solche Arten stammen aus regenarmen Gebieten und überstehen ohne Probleme mal längere Trockenphasen. Übrigens: Das Schlimmste ist zu viel Wasser, weil dann die Wurzeln faulen. Meistens ist die Pflanze dann nur noch mit viel Aufwand zu retten.

Robuste Pflanzen sind außerdem weniger anfällig für Schädlinge. Die sind nämlich neben zickigen Pflanzen das Nervigste am Urban Jungle. Von Zeit zu Zeit solltest du auch bei Pflanzen mal die Unterseiten und die Erde checken, ob ja nichts Kleines krabbelt oder herumfliegt.

Diese Pflanzen sind pflegeleicht und speichern viel Wasser:

Pflegeleichte Pflanzen
Viele kennen die Aloe vera als Heilpflanze. Besonders bei Hauterkrankungen wird der kühlende Saft der Blätter gerne genutzt. © Eva Goldschald

Pflegeleichte Pflanzen: Die idealen Anfängersorten

Egal, ob hängend oder stehend, es gibt genug Pflanzen, die auch ohne grünen Daumen hervorragend wachsen. Allerdings bedeutet pflegeleicht niemals, dass man die Pflanze einfach irgendwo abstellt und nichts tun muss. Aber man muss weniger tun als bei anderen und braucht keine besonderen Utensilien wie Lampen, Luftbefeuchter oder besondere Erdmischungen. Dabei ist es ganz egal, wie groß die Pflanze ist, ob sie Blüten trägt oder zu den Sorten zählt, die in den letzten Monaten und Jahren einen ziemlichen Hype erfahren haben.

Pflegeleichte Pflanzen: Modern und ziemlich hip

Gerade über Instagram kommen viele auf das Thema Pflanzen. Jeder will noch mehr Varianten besitzen. Zu den absoluten must-Haves gehören Pflanzen, die ohnehin schon in so gut wie jeder Wohnung stehen, wie:

  • Bogenhanf
  • Glücksfeder
  • Grünlilie
  • Efeutute
  • Glücksbambus
  • Kaktus
  • Einblatt
  • Ficus

Die Größe sagt nichts über die Pflege aus

So eine üppige Monstera, ein imposanter Gummibaum, der wildwachsende Ficus oder die Birkenfeige, die ausseht wie ein Baum: Diese Sorten können locker bis an die Decke reichen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben. Mehr Pflege als die kleineren Mitbewohner brauchen sie deshalb nicht. Aber natürlich viel mehr Platz. Wem also diese Pflanzen regelrecht über den Kopf wachsen, kann immer wieder Stecklinge schneiden.

Bei der Monstera funktioniert es sogar, dass man sie an der Wand befestigt, sodass sie durch den ganzen Raum wachsen kann. Allerdings ist es dann mit dem Putzen nicht mehr ganz so einfach und der Übertopf braucht dann auch jede Menge Platz.

Pflegeleichte Pflanzen: Diese Sorten bringen Farbe in den Urban Jungle

So richtig bunt ist der moderne Dschungel in den vier Wänden nicht. Zumindest wenn man sich auf Social Media umsieht. Die meisten mögen es grün und schneiden sogar Blüten ab. Dabei gibt es viele Blüher, die mit ihrer Pracht so richtig tolle Farben in dein Zuhause bringen. Das Einblatt zum Beispiel ist super pflegeleicht und braucht wirklich nur dann Wasser, wenn die Blätter richtig schlaff nach unten hängen.

Fühlt sie sich wohl, bildet sie wunderschöne weiße Blüten mit nur einem weißen Blatt und einem noppenartigen Kern. Aber auch Kakteen wie der Gliederkaktus bilden wunderbare kleine gelbe oder rote Blüten. Vor allem im Winter und Frühjahr ist die Amaryllis ein ziemlicher Liebling. Ihre imposanten Blüten sind in etwa so groß wie eine Handfläche. Ja, und es gibt noch mehr …

  • Kranzschlinge
  • Mimose
  • Klivie
  • Flamingoblume
Pflegeleichte Pflanzen
Vorallem im Winter oft gesehen: Die Amaryllis. © Eva Goldschald

Einfach mal stehen lassen

Die meisten von uns Pflanzenbesitzern dekorieren gerne. So geht es mir zumindest. So wie ich Möbel, Kerzenhalter und Co. regelmäßig umplatziere, möchte ich es am liebsten auch mit den Pflanzen tun. Dass das keine gute Idee ist, habe ich schon oft gemerkt. Eine Pflanze muss sich an ihren Standort gewöhnen. Das kann man vielleicht verstehen, wenn man sich vorstellt in eine neue Wohnung zu ziehen.

Erst nach einer Weile hat man sich an die Umgebung gewöhnt und ist einfach mal froh, dort zu sein. Niemand will dann sofort wieder umziehen. So ergeht es den Pflanzen ebenfalls. Natürlich gibt es Standorte, die ihnen nicht gefallen. Aber man sollte der Pflanze einige Zeit geben, sich einzuleben. Ich habe meine Birkenfeige damals vom Büro mit in die Wohnung genommen. Und siehe da, sie hat komplett alle Blätter abgeworfen. Nach einigen Wochen erholte sie sich und ist seitdem buschiger als zuvor. Geduld und Eingewöhnung ist daher ziemlich wichtig.

Diese Dinge solltest du unbedingt vermeiden

Egal wie pflegeintensiv dein grüner Freund ist, es gibt Dinge, die mag wirklich keine Pflanze. Allerdings werden die pflegeleichten Sorten dir kleine Fehler eher verzeihen. Deshalb fasse ich dir hier nochmal alle No Gos zusammen. Wenn du die vermeidest, wird deine Pflanze es dir danken.

  • Zu viel Wasser
  • Zugluft
  • Standort direkt über einer Heizung (wenn sie an ist)
  • Zu häufiger Standortwechsel
  • Platz direkt neben einer Tür, die oft auf und zu geht
  • Platz komplett ohne Licht

Diese Sorten verlangen nach viel Aufmerksamkeit

Wenn man über pflegeleichte Pflanzen spricht, sollte man auch einen kurzen Exkurs zu den absoluten Zicken nicht auslassen. Schließlich solltest du lang Freude mit deinen Pflanzen haben, auch, wenn du keinen grünen Daumen hast. Deshalb ist es wichtig, nicht gleich mit den absoluten Profigewächsen anzufangen. Die verlangen nach einer perfekten Luftfeuchtigkeit, viel Licht, besonders fluffiger und nährstoffreicher Erde und einem idealen Standort. Bevor du dir also so ein Exemplar zulegst, solltest du erst mal mit den pflegeleichten Sorten beginnen.

Diese Pflanzengruppen sind nur für absolute Kenner:

  • Korbmarante
  • Alocasie
  • Farn
  • Kaladien
  • Calathea

Bestimmt gibt es unter euch viele, die keine Probleme mit diesen Sorten haben. Bei mir sieht das anders aus. Die Pflanzen haben so gut wie immer trockene, braune Spitzen oder fallen einfach so komplett ab. Ich bleib dann lieber bei meinen schönen, einfachen Pflanzen. Schließlich soll so ein kleiner Dschungel ja Spaß machen und einen nicht in den Wahnsinn treiben.

Pflegeleichte Pflanzen
Mein grüner Mitbewohner namens Ficus. © Eva Goldschald