Rezept: Bärlauch-Öl selbst herstellen

Suchst du eine Idee, wie du das ganze Jahr köstlichen Bärlauch schmecken kannst, ohne ihn einzufrieren? Dann teste unbedingt dieses Bärlauch-Öl!

Nur wenige Kilometer von meiner winzigen Heimatstadt entfernt thront eine Burgruine aus dem Mittelalter auf einem Hügel. In der Gemeinde ist dieser schöne Flecken Erde eins der typischen Ausflugsziele für kleine Sonntagswanderungen. Dementsprechend oft bin ich schon zu diesem Ort gegangen. Zu jeder Jahreszeit fühlt sich der Waldweg dorthin ein bisschen anders an. Im Winter kahl und beunruhigend ruhig, im Herbst voller Farben und Wind im Geäst, im Sommer durchdringend grün und erfüllt von Vogelgesang.

Im Frühling kann man sich, wie kann es anders sein, vorm Bärlauch gar nicht retten. Spätestens zur Blütezeit schlägt einen der Duft schon auf dem Wirtschaftsweg entgegen. Tritt man unter die Bäume an eines der Bärlauch-Felder, haut einen der Geruch endgültig aus den Latschen. Wie man Bärlauch von anderen Gewächsen unterscheidet, habe ich so aber schon früh auf besagten Sonntagsausflügen gelernt.

Allen lieben Bärlauch: Aber wohin nur mit dem ganzen Kraut?

Dass in dem Forst unter der Ruine Bärlauch wächst, ist weiß Gott kein Geheimnis. Er wächst aber auch an so vielen anderen Stellen und in genügend Gärten. So muss man sich nie Sorgen machen, dass jemand zu kurz kommt. Für die Natur ist auch immer genug übriggeblieben, auch wenn man es mit dem Pflücken natürlich nie übertreiben sollte.

Schon früher haben wir hier Bärlauch geerntet: für den Kräuterquark, zum Kleinschneiden und Einfrieren und für die heiß begehrte Bärlauch-Butter, die an keinem Grillabend in der Straße fehlen durfte.

Ofenkartoffel mit Quark und Bärlauch-Öl auf einem Teller
Auch zur Ofenkartoffel schmeckt das Bärlauch-Öl. © IMAGO / Westend61

Auch in den letzten zwei Jahren war ich zur Bärlauch-Saison bei meinen Eltern. Schon der Gedanke zurück an die riesigen Bärlauch-Flächen lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ich konnte gar nicht anders, als immer wieder zurückzukehren und noch ein bisschen mitzunehmen. Und weil ich irgendwann genug von Quark und Butter hatte, bin ich aufs Bärlauch-Öl umgestiegen.

Bärlauch-Öl: Rezept

Bärlauch-Öl in einem Glasflakon auf einem weißen Tisch neben Bärlauchblättern.

Bärlauch-Öl

Suchst du eine Idee, wie du das ganze Jahr köstlichen Bärlauch schmecken kannst, ohne ihn einzufrieren? Dann teste unbedingt dieses Bärlauch-Öl!
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Zubereitung 20 Minuten
Ruhezeit 14 Tage
Gesamtzeit 14 Tage 20 Minuten
Gericht Kleinigkeit
Portionen 1 Gläschen

Kochutensilien

  • 1 großes Glasgefäß (z. B. Einmachglas oder verschließbare Glasflasche)
  • 1 feines Sieb
  • 1 Schüssel

Zutaten
  

  • 10 Blätter Bärlauch
  • 500 ml Olivenöl

Anleitung

  • Wasche den Bärlauch und schleudere oder tupfe ihn gründlich trocken. Dieser Schritt ist wichtiger, als man denkt, sonst besteht Schimmelgefahr!
  • Schneide die Blätter in Stücke, die Form ist dabei egal.
  • Fülle die Teilchen nun in dein Gefäß und gieße es bis oben mit Olivenöl auf. Achte darauf, dass der Bärlauch vollständig mit Öl bedeckt ist.
  • Verschließe das Gefäß luftdicht und stelle es an einen kühlen, dunklen Ort.
  • Hier zieht dein Öl nun zwei bis drei Wochen gründlich durch.
  • Das Öl hat nun den Geschmack des Bärlauchs angenommen. Deshalb gießt du das Öl durch ein Sieb in eine große Schüssel.
  • Drücke die Blätter zum Beispiel mit einem Teigschaber noch einmal gründlich aus, damit möglichst wenig Bärlauch-Ölverloren geht.
  • Fülle das Öl zurück ins Gefäß. Voilà! Fertig ist dein Bärlauch-Öl.
Schlagworte Bärlauch

Bärlauch-Öl: Wozu kannst du es verwenden?

Das Bärlauch-Öl ist nun, wenn es kühl und dunkel gelagert wird, zwölf Monate haltbar. So kannst du dir den Bärlauch-Geschmack das ganze Jahr über bewahren.

Meine liebste Anwendungsmöglichkeit für das Öl ist tatsächlich, es als Basis für leckere Salatdressings zu verwenden. Zum Braten ist es eher nicht geeignet, dafür kannst du es prima als Zutat für den Pizzateig verwenden. Es gibt leckere Würze an Pfannengerichte oder den Quark. Auch zum Beträufeln von gegrilltem Brot und zum Marinieren von Tofu oder Fleisch könntest du das Bärlauch-Öl verwenden. In meinem Rucola-Pesto habe ich schon einmal Bärlauch-Öl statt typischen Olivenöls benutzt.

Auch Franzis Smashed Potatoes stelle ich mir mit diesem Öl verfeinert ganz köstlich vor! Leider konnte ich das noch nicht testen, aber zum Glück beginnt ja nun die Grillsaison. In einem interessant geformten Glasflakon vom Flohmarkt ist das Bärlauch-Öl übrigens ein prima Mitbringsel zur Gartenparty.

Hast du noch mehr Ideen, wie wir Bärlauch-Öl einsetzen könnten? Schreib uns doch darüber auf Instagram.