Balkonkästen bepflanzen: So gelingt es trotz starker Sonne oder viel Schatten

Den Balkon zur Wohlfühl-Oase herrichten gelingt vor allem mit Blumen und Pflanzen. Wie du deine Balkonkästen bepflanzen kannst, erfährst du hier.

Wer die Stadt liebt, seinen grünen Daumen aber weiter ausleben möchte, der entscheidet sich häufig für eine Wohnung mit Balkon. Denn auf diesem Fleckchen mitten in der Stadt kannst du dich als Pflanzenfan so richtig austoben. Mittlerweile gibt es viele Pflanzen, die bestens mit wenig Platz auskommen und nicht so tief wurzeln, dass sie ein Beet unter sich haben müssen.

Damit du dich im Sommer über deinen prachtvoll blühenden Balkon freuen kannst, musst du beim Bepflanzen aber auch auf dessen Ausrichtung achten. Auf einem nach Süden ausgerichteten Balkon brennt besonders zur Mittagszeit die Sonne auf die Pflanzen nieder. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass die liebevoll aufgezogenen Pflänzchen eingehen. Umgekehrtes kann auf einem schattigen Balkon passieren: In dem Fall gehen die Blumen ein, weil ihnen Licht und Wärme fehlt.

Balkonkästen bepflanzen: Material und Farbe nicht unterschätzen

Bevor es an die Blumenauswahl geht, musst du dir über ein paar Dinge Gedanken machen. Beim Einkauf im Gartencenter solltest du bereits wissen, wie viel Platz du zur Verfügung hast. Die Blumenkästen sollten auf keinen Fall zu klein sein, denn das bringt Blumen schnell in Bedrängnis. Sie haben dann weniger Platz für ihre Wurzeln und weniger Wasser- und Nährstoffspeicher. Plane also ein, dass jeder Kasten mindestens 20 Zentimeter hoch und 20 Zentimeter breit sein sollte.

Balkonkästen bepflanzen Erde und Drainage
Um den Balkonkasten zu befüllen kommt erst eine Drainage aus Blähbeton und dann Erde hinein. © leszekglasner – stock.adobe.com

Das Material und die Farbe der Blumenkästen sind ebenfalls wichtig. So kannst du deinen Blumen einen Gefallen tun, indem du helle Blumenkästen kaufst. In dunklen Kästen verdampft das Gießwasser nämlich deutlich schneller, da sie sich in der Sonne stärker aufheizen. Entscheidest du dich für Terrakotta-Töpfe oder Ähnliches, musst du ebenfalls damit rechnen, dass du deine Balkonpflanzen öfter gießen musst. Durch das großporige Material entweicht Wasser ebenfalls schneller. Ein Material-Tipp unter Balkonbesitzerinnen und -besitzern ist glasfaserverstärktes Kunstharz. Es ist leicht, sieht echtem Stein aber sehr ähnlich.

Balkonkästen bepflanzen: Torffreie Erde ist ein Muss

Geht es an die Blumenerde, ist torffreie Erde die beste Wahl. So schonst du die Umwelt und lernst zeitgleich, besser auf die Bedürfnisse deiner Pflanzen einzugehen. Torf ist eine endliche Ressource, die Hersteller mit großem Aufwand gewinnen. Das Problem ist, dass Torf die Grundlage sämtlicher Moore bildet, die als einer der größten CO2-Speicher der Welt gelten. Je mehr Torf Verwendung findet, desto weniger intakte Moore gibt es und folglich mehr CO2 in der Atmosphäre.

Torffreie Blumenerde besteht hingegen aus Gemischen aus Grünschnitt, Rindenmulch oder Kokosfasern. Es speichert zwar nicht so gut Wasser und Nährstoffe, zwingt dich dadurch aber, dich mehr mit deinen Pflanzen auseinanderzusetzen und besser auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Balkonkästen bepflanzen: Das muss in den Kasten

Neben der Erde und den Pflanzen ist auch die Drainage bei Balkonkästen wichtig. Dafür kaufst du am besten Blähton, den du dann als erste Schicht in jeden Kasten einfüllst. Gießt du dann zu viel, ist das kein Problem: Das Wasser kann durch die Erde und dann durch die Drainageschicht abfließen und es entsteht keine Staunässe im Kasten.

Echte Profis legen auf die Blähtonschicht noch ein durchlässiges Vlies, bevor sie die Erde darauf geben. Das hat den Vorteil, dass du den Blähton nächstes Jahr wieder nutzen kannst, ohne ihn von lästiger Blumenerde zu trennen. Außerdem vermeidest du mit dieser Schicht, dass sich deine Drainage im Laufe des Sommers mit Erdresten zusetzt und nicht mehr funktioniert.

Balkonkästen bepflanzen Erdbeeren für Naschbalkon
Auch Erdbeeren fühlen sich in Balkonkästen wohl. © agenturfotografin – stock.adobe.com

Das wächst auf einem Südbalkon

Pflanzen sind Menschen bezüglich ihrer Hitzeverträglichkeit sehr ähnlich. Einige Pflanzen halten prallen Sonnenschein wunderbar aus, andere hingegen gehen schnell ein und verbrennen regelrecht. Wenn du also einen Südbalkon hast, musst du bei der Pflanzenauswahl darauf achten, sonnenliebende Exemplare zu kaufen. Meist sind das Pflanzen, die aus südlichen Regionen der Erde stammen und denen Hitze und Sonnenlicht nichts ausmachen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Lavendel
  • Drillingsblume
  • Petunien
  • Oleander
  • Zitruspflanzen
  • Portulakröschen
  • Wandelröschen
  • Buntnessel
  • Verbene
  • Kapkörbchen
  • Strauchmargeriten
  • Sukkulenten
  • Kräuter wie Rosmarin, Zitronenmelisse, Minze

Pflanzen wie Lavendel haben schmale, kleine und harte Blätter. Damit ist ihre Fläche, auf der sie Wasser verdunsten, recht klein und sie halten länger im Sommer durch. Wichtig bei all diesen Pflanzen ist aber, dass du sie regelmäßig gießt. Im Hochsommer bedeutet das auch schon mal mehrfach am Tag. Die Balkonkästen sind zwar groß, aber auch in ihnen kann sich nicht unendlich Wasser sammeln.

Neben Wasser brauchen deine Sonnenanbeter auch genügend Dünger. Diesen kannst du aus deinem Biomüll sogar selber herstellen, wenn du z. B. eine Wurmkiste oder Bokashi-Eimer nutzt. Sie verwandeln deinen Balkon schließlich in ein Blütenmeer, da sind genügend Nährstoffe im Blumenkasten obligatorisch. Behalte deine Blumen im Sommer also jeden Tag im Blick.

Wenn du darauf achten möchtest, dass du deinen Balkon für Wildbienen und andere Insekten mit den passenden Blumen bepflanzt, schau doch mal in unseren Artikel zu bienenfreundlichen Balkonblumen:

Auch bei krautundrueben.de findest du weitere Infos über Nektarpflanzen, die auch sich auch in Balkonkästen und Kübeln wohlfühlen.

Diese Blumen brauchen nicht viel Licht

Ganz ohne Licht wächst leider keine Pflanze. Beim Balkonkästen bepflanzen solltest du auf die Himmelsrichtung achten, denn einige Pflanzen lieben es im Schatten. Wenn du aber einen Balkon gen Norden hast, gibt es immer noch Möglichkeiten, diesen mit den passenden Pflanzen auszustatten und so etwas grüner zu machen. Zu den besten Pflanzen für den Nordbalkon zählen zum Beispiel:

  • Begonie
  • Fleißiges Lieschen
  • Ballonblume
  • Fuchsien
  • Purpurglöckchen
  • Waldglockenblume
  • Waldmeister
  • Bärlauch
  • Spinat
  • Salat
  • Farne
  • Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie

Bei einem schattigen Balkon musst du darauf achten, deine Pflanzen nicht zu viel zu gießen. Stehen sie ständig in zu feuchter Erde, bildet sich schnell Staunässe, Schimmel und es entstehen Pflanzenkrankheiten wie Mehltau. Fühle also am besten vor jedem Gießen mit deinem Zeigefinger nach, ob die Erde schon trocken ist. Wichtig ist auch, dass du abgestorbene oder kranke Pflanzenteile sofort entfernst. Sonst bildet Fäulnis die beste Grundlage für Pflanzenkrankheiten, die dein schattiges Paradies schnell zerstören.